Autor Thema: Müde (auf dem Feld der Ehre)  (Gelesen 1334 mal)

cyparis

Müde (auf dem Feld der Ehre)
« am: August 13, 2011, 10:35:53 »
Was kümmert mich der Weltenbrand!
Ich muß mir meinen eignen Frieden schaffen,
ohne Tücke, ohne Tausch und Waffen.
Dann geh ich mit mir Hand in Hand.

Was scheren mich die Schießgewehre!
Ich träume mich in Sanftes ein;
und bleib darin ich auch allein:
Ich bin mir selbst genug der Ehre.

Schlägt sich ringsum auch alles tot -
das hat mich reichlich um den Schlaf gebracht! -
ich möchte endlich wieder schlafen.

Wer muß denn wann und wo und wen wofür bestrafen?
Es decke uns recht bald die allerletzte Nacht.
Den Toten leuchtet nie mehr Morgenrot.



ad hoc 12.08.2011
(c)
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Guenter Mehlhorn

Re:Müde (auf dem Feld der Ehre)
« Antwort #1 am: August 13, 2011, 14:49:09 »
Hasta aber n feinet Sonett adhokiert.

Günter.
Reich ist, wer Zeit zum Vertrödeln hat.Mein 2. bis 22. Buch MENSCH MEIER könnt ihr kostenlos, auch als e-books, über meine eigene Homepage (siehe mein PROFIL) laden.Auf youtube 5 Videos unter: guentermehlhorn.
(GRAF von und zu KOKS von der GASANSTALT-BERLIN-BRANDENBURG-SACHSEN-POMMERN-SPITZBERGEN)

cyparis

Re:Müde (auf dem Feld der Ehre)
« Antwort #2 am: August 13, 2011, 20:29:01 »
Ach, Jünta -

wenn ick Dir hier nich hätte -
ick fiele unjelobt int späte Bette!


 ;D :) :-*

cyparis!
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Guenter Mehlhorn

Re:Müde (auf dem Feld der Ehre)
« Antwort #3 am: August 14, 2011, 18:49:59 »
Traurich, traurich!
Nur nicht anwesende Banausen!
Reich ist, wer Zeit zum Vertrödeln hat.Mein 2. bis 22. Buch MENSCH MEIER könnt ihr kostenlos, auch als e-books, über meine eigene Homepage (siehe mein PROFIL) laden.Auf youtube 5 Videos unter: guentermehlhorn.
(GRAF von und zu KOKS von der GASANSTALT-BERLIN-BRANDENBURG-SACHSEN-POMMERN-SPITZBERGEN)

Erich Kykal

Re: Müde (auf dem Feld der Ehre)
« Antwort #4 am: Februar 23, 2022, 12:53:55 »
Was kümmert mich der Weltenbrand!
Ich muß mir meinen eignen Frieden schaffen,
ohne Tücke, ohne Tausch und Waffen.
Dann geh ich mit mir Hand in Hand.

Was scheren mich die Schießgewehre!
Ich träume mich in Sanftes ein;
und bleib darin ich auch allein:
Ich bin mir selbst genug der Ehre.

Schlägt sich ringsum auch alles tot -
das hat mich reichlich um den Schlaf gebracht! -
ich möchte endlich wieder schlafen.

Wer muß denn wann und wo und wen wofür bestrafen?
Es decke uns recht bald die allerletzte Nacht.
Den Toten leuchtet nie mehr Morgenrot.


Ich weiß, es mag als Sakrileg betrachtet werden, an den Werken Verstorbener herumzudoktern, aber mein innerer Zwang ist stärker. Zudem finde ich, dass eins der seltenen Sonette dieser Dichterin es durchaus verdient, wieder mal ins Licht der Forenöffentlichkeit gerückt zu werden, als Original, Korrektur hin oder her - die kann man ja ignorieren, wenn man sie als pietätlos empfindet. Hier also die metrisch ausgeglichene Version, versucht mit größtmöglichem Respekt vor Duktus und Intention der Autorin, die leider nicht mehr Stellung dazu nehmen kann:


Was kümmert mich der grelle Weltenbrand!
Ich muß mir meinen eignen Frieden schaffen,
ganz ohne Tücke, ohne Tausch und Waffen.
Dann geh ich endlich mit mir Hand in Hand.

Was scheren mich die lauten Schießgewehre!
Ich träume zärtlich mich in Sanftes ein;
und bleibe ich darin auch ganz allein:
Ich bin mir letztlich selbst genug der Ehre.

Schlägt sich ringsum auch alles grausam tot -
das hat mich reichlich um den Schlaf gebracht! -
ich möchte endlich wieder friedlich schlafen.

Wer muß denn wann und wen wofür bestrafen?
Es decke uns recht bald die letzte Nacht -
den Toten leuchtet nie mehr Morgenrot.


LG, eKy


Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.