Was kümmert mich der Weltenbrand!
Ich muß mir meinen eignen Frieden schaffen,
ohne Tücke, ohne Tausch und Waffen.
Dann geh ich mit mir Hand in Hand.
Was scheren mich die Schießgewehre!
Ich träume mich in Sanftes ein;
und bleib darin ich auch allein:
Ich bin mir selbst genug der Ehre.
Schlägt sich ringsum auch alles tot -
das hat mich reichlich um den Schlaf gebracht! -
ich möchte endlich wieder schlafen.
Wer muß denn wann und wo und wen wofür bestrafen?
Es decke uns recht bald die allerletzte Nacht.
Den Toten leuchtet nie mehr Morgenrot.
Ich weiß, es mag als Sakrileg betrachtet werden, an den Werken Verstorbener herumzudoktern, aber mein innerer Zwang ist stärker. Zudem finde ich, dass eins der seltenen Sonette dieser Dichterin es durchaus verdient, wieder mal ins Licht der Forenöffentlichkeit gerückt zu werden, als Original, Korrektur hin oder her - die kann man ja ignorieren, wenn man sie als pietätlos empfindet. Hier also die metrisch ausgeglichene Version, versucht mit größtmöglichem Respekt vor Duktus und Intention der Autorin, die leider nicht mehr Stellung dazu nehmen kann:
Was kümmert mich der grelle Weltenbrand!
Ich muß mir meinen eignen Frieden schaffen,
ganz ohne Tücke, ohne Tausch und Waffen.
Dann geh ich endlich mit mir Hand in Hand.
Was scheren mich die lauten Schießgewehre!
Ich träume zärtlich mich in Sanftes ein;
und bleibe ich darin auch ganz allein:
Ich bin mir letztlich selbst genug der Ehre.
Schlägt sich ringsum auch alles grausam tot -
das hat mich reichlich um den Schlaf gebracht! -
ich möchte endlich wieder friedlich schlafen.
Wer muß denn wann und wen wofür bestrafen?
Es decke uns recht bald die letzte Nacht -
den Toten leuchtet nie mehr Morgenrot.
LG, eKy