hallo erich,
in beziehungen geht es wohl oft um macht und ohnmacht, nicht nur im sexuellen bereich.
insoferne braucht einen der zustand der welt ja nicht zu verwundern. wie oben, so unten!
das ist wohl auch der - tiefenpsychologische - grund, warum macht für viele so interessant ist: es lässt sich besser unterdrücken, wenn man soziale macht hat!
Je mehr Lust man selber hat, zu unterdrücken, desto mehr Verachtung wohl auch für die, die sich (tatsächlich oder auch nur vermeintlich) unterdrücken lassen.
Der Unterdrücker denkt, die Unterdrückten wären schwach - denn wenn sie stark wären, würden sie sich ja nicht unterdrücken lassen.
Das ist halt so ein Konzept von Beziehung, wo es - zwangsläufig- ein "Oben" und ein "Unten" geben MUSS, weil zumindest einer der Beteiligten das Folgende nicht kann(oder will!): Kommunikation auf Augenhöhe!
Das ist zweifellos ein Kunststück und gelingt gar nicht so oft. Selbst in demokratischen Systemen sehen wir häufig das andere (wohl archaiischere?) Konzept durchbrechen....
Tja, und das ist auch klar: Menschen, die ein starkes Geltungsbedürfnis und daraus folgernd ein ebensolches Dominanzstreben haben, verwechseln Liebe und Hingabe sehr oft mit Unterwerfung, weil sie den Unterschied
einfach nicht kennen bzw erkennen.
Letztlich erzeugt Unterwerfung auch Distanz - und somit wäre auch eine Angst abgewehrt: Die Angst vor zu viel Nähe!
Kommt bei Männern öfter vor, wie mir scheint.
Ein brisantes Thema, wie immer wohlverdichtet von dir!
Lg, larin