Autor Thema: Entmenschlichung  (Gelesen 703 mal)

Erich Kykal

Entmenschlichung
« am: Dezember 07, 2021, 14:47:34 »
Wir sind dabei, im Derben zu verlernen,
was uns die Zivilisation erschuf.
Wir treten heftig nach noch im Entfernen,
und die Empörung wird uns zum Beruf.

Wir diskutieren nicht mehr, sondern brüllen
uns nur noch nieder, eh die Fäuste sprechen,
als wollten wir mit heißem Zorn erfüllen,
was man uns vorenthielt, um es zu rächen.

Wir spinnen allerlei an Theorien,
um zu erklären, dass nur wir im Recht
und willig sind, in jener Blut zu knien,
die wütend wir besiegen im Gefecht.

Verschworen richten wir die Unbelehrten,
die, nicht von unsrer Richtung überzeugt,
dem, was wir predigen, den Rücken kehrten,
der Wahrheit fremder Geister zugeneigt.

Denn wer nicht glauben will, wovon wir wissen,
dass es die Wahrheit sein muss ohne Zweifel,
wird angespuckt und in der Luft zerrissen,
als wäre er der auferstandne Teufel.

Wir sind dabei, im Hader zu verlieren,
was die Vernunft an Höherem gebar.
Und während wir im Straßenkampf vertieren,
vergessen wir, was dereinst heilig war.
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

a.c.larin

Re: Entmenschlichung
« Antwort #1 am: Dezember 08, 2021, 19:18:24 »
Hi Erich,

diese Zusammenrottungen der Empörten, die ihre eigenen Helfer anflegeln und anpöbeln   (Sprich:"Demos vor Krankenhäusern") sehen leider sehr nach "Vertierung" aus - nur leider ist selbige kaum heilbar(auch nicht mit Pferde-Entwurmungsmittel).

Was die ach so Laustarken nicht begreifen, ist, dass sie genau jene strenge Zügelung herbeiführen werden, gegen die sie anschreien zu müssen glauben. Self-fulfilling prophecy!

Und dem Virus ists überhaupt egal, ob jemand daran glauben will oder nicht.....

Ich denke, wem jetzt nichts heilig ist, dem war  auch vorher schon nichts heilig. An Wendepunkten scheiden sich leider die Geister .....

Str 3/Z3 liest sich etwas sperrig und hat sich mir erst beim zweiten Lesen erschlossen..

Es bleibt zu hoffen, dass das Affentheater irgendwann mal ein Ende hat.

LG, Larin


Erich Kykal

Re: Entmenschlichung
« Antwort #2 am: Dezember 08, 2021, 20:39:40 »
Hi larin!

Affentheater - du sagst es! Leider steckt noch zuviel vom Affen in uns, als dass wir auf das diesbezügliche Theater verzichten könnten - oder so kommt es mir zumindest vor!

Als ich jung war, hätte sich niemand derart echauffiert oder eine Impfung verweigert! Wäre Corona damals passiert, die Leute hätten an sich gehalten und es eisern durchgestanden, ohne freiflottierende Verschwörungstheorien oder wuchernde Scheinrealitätsblasen, die im Grunde nur die eigene Feigheit vor den durch FakeFacts hirnlos aufgeblasenen möglichen Nebenwirkungen kaschieren sollen!
Und was soll diese "Mein Körper ist mein Tempel"- Nummer, dieses bockbeinige Predigen von "Bürgerrecht auf Unversehrtheit und freie Entscheidung"? - Wenn die Leutchen, die da brüllen, sich mal eher auf ihre BürgerPFLICHTEN besinnen würden, wäre es ganz schnell still auf diesen Demos der Schande für jedes realistisch und empathisch denkende Wesen!
Wo bleibt das "Bürgerrecht auf Unversehrtheit" jener, die sie in ihrem Leugnungswahn möglicherweise anstecken und so töten, weil man eben nie weiß, wer einen schweren Verlauf haben wird und wer nicht? Ich hätte dem demagogischen Skrotum Kickl SO einen schweren Verlauf gewünscht, damit er endlich an seiner hirnrissigen Hetze und kruden Volksverdummung erstickt, aus der er sich seit Jahren hemmungs- und rücksichtslos gegen alle anderen eine politische Karriere zu schnitzen versucht!

Aber Murphy's Law ist immer mit den Gedankenlosen, den Tätern, den negativen Kräften dieser Welt - es richtet sich immer nur gegen die verzweifelnden Guten dieser Erde!  ::) :o

So werden die Brüllaffen weiter ätzen und hetzen, ihre Steine werfen und ihre Keulen schwingen ... - und Unschuldige werden es büßen müssen, weil die Demokratie zu gutmenschelnd ist, um mit dem Gesocks, diesem geifernden Humangerümpel endlich aufzuräumen. Denn dann wäre sie ja um nichts besser als die Brüllaffen - oder doch nicht? Wo endet das Recht auf den ultimativen Egotrip, wenn man Teil einer Gemeinschaft sein will und ihre Vorteile wie selbstverständlich ausnützt, ohne je selbst etwas dafür zu tun, außer sie zu untergraben und zu destablilisieren? Darf es ein Recht auf Dummheit, Intoleranz, Brutalität, schlechte Manieren und Verbreitung von Unwahrheit geben, bloß weil man ach so gutmütig und harmoniesüchtig sein möchte, um nur ja keinen möglichen zukünftigen Wähler zu inkommodieren?

Man sollte Korrekturprogramme im Internet installieren, die jeder entdeckten Falschbehauptung den wahren Sachverhalt nach objektivst möglichen Kriterien und naturwissenschaftlicher Erkenntnis und Beweisbarkeit direkt entgegenstellen - und zwar unlöschbar! Vielleicht wären dann weniger Bildungs- und Realitätsferne bereit, den verbreiteten Schwachsinn für bare Münze zu nehmen!
Und es sollte Programme geben, die die notorischen Verbreiter von Hetze, Desinformation und Faktenfälschung ausforschen und deanonymisieren, damit sie vor dem Recht und ihren Kritikern öffentlich Rede und Antwort stehen müssen!

Ginge das schon wieder zu weit? Für mich wäre das eine Minimalanforderung für einen respektvollen Umgang mit der physischen wie psychischen Realität, die uns umgibt und antreibt. Wenn jede Behauptung im Netz, egal von wem, sich sofort der naturwissenschaftlichen Erkenntnis stellen müsste, der Beweisbarkeit auf der Basis wissenschaftlich evaluierter Fakten über das bisher erforschte Universum und den Menschen und seine Motive selbst, dann würden manche Zeitgenossen sich sehr genau überlegen, ob sie ihre schwachsinnige Verbalkotze weiterhin in die Welt husten wollen. Stecht die Realitätsblasen der Spinner auf, ehe sie wachsen können!

LG, eKy
« Letzte Änderung: Dezember 08, 2021, 20:44:30 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Entmenschlichung
« Antwort #3 am: Dezember 16, 2021, 22:10:28 »
Lieber Erich,

schönes Gedicht zur Aushöhlung des Humanismus in Krisenzeiten.

Morddrohungen, die im Netz gegen Verantwortliche für Coronamaßnahmen kursieren und der Ton, in dem dort über sie geredet wird, sind schockierend.

Wachsamkeit gegenüber unverhältnismäßiger Gängelung der Bürger seitens des Staates ist dagegen begrüßenswert.

Sehr gern gelesen.
Grüße von gummibaum

 

   

Erich Kykal

Re: Entmenschlichung
« Antwort #4 am: Dezember 17, 2021, 17:10:55 »
Hi Gum!

"Gängelung" ist oft auch eine Frage der Sichtweise. Viel davon wird herbeigeredet, bewusst negativ ausgelegt, als wäre jemand voller Bosheit dahinter her, alle ihrer demokratischen Rechte zu berauben. Ja, es gibt solche Leute - aber sitzen die wirklich in den demokratisch gewählten Regierungen an den Hebeln der Macht?

Was mir auffällt ist, dass wir das "Wir-Gefühl" zu verlieren drohen, das uns als Staat und Gemeinschaft definiert, weil manche, aufgeputscht und verführt von Internetdemagogen und Fake Facts, alles unbedingt gleich schwarz-weiß sehen wollen - ein eindeutiges Zeichen jeglicher Art von Fanatismus. Solchen Leuten sind ihre bockbeinig verteidigten "Bürgerrechte" und ihr Beharren auf Blasenwahrheiten und krude Verschwörungstheorien leider wichtiger als eine gemeinschaftliche Bemühung im Interesse aller. Lieber weiter behaupten, die Seuche existiere gar nicht und womöglich zig Unschuldige anstecken und vielleicht töten, weil man sich, der eigenen wirren Weltsicht verschworen, weigert, Masken zu tragen und sich nicht nah zu versammeln.

Stattdessen: Lautstarkes Demonstrieren im Namen angewandter Idiotie, womöglich zusammen mit Neonazis, die gern jede Gelegenheit nutzen, das System zu destabilisieren, ohne es zu merken! Was für Sackpfeifen!!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.