Autor Thema: Dir  (Gelesen 772 mal)

gummibaum

Dir
« am: Dezember 06, 2021, 14:59:44 »
Ich will nicht Vorgeformtes tragen
wie eine alte Uniform
und lass den andern gern die Norm,
um etwas Eigenes zu wagen.

Ein Ding, das wächst und sich entfaltet
wohin es seine Wurzel drängt
das etwas Ungeahntes schenkt
und zärtlich wie im Traum gestaltet.

Sei unbesorgt an meiner Seite,
die Brücke hält, auf der wir stehen.
Was unten schäumt in altem Streite,

verliert und wird entseelt vergehen.
Doch unser Blick fliegt in die Weite
und kann des Lebens Quelle sehen…
« Letzte Änderung: Dezember 06, 2021, 21:00:33 von gummibaum »

Erich Kykal

Re: Dir
« Antwort #1 am: Dezember 06, 2021, 18:03:05 »
Hi Gum!

Wunderschönes lebensbejahendes Sonett!

Peanuts:

S3Z3 - Komma ans Zeilenende.

Und die Reime in den Terzetten würde ich unverkürzt lassen. Man MUSS nicht die männlichen Kadenzen der Quartette unbedingt in den Terzetten fortsetzen, vor allem, wenn es dadurch zu unschönen Verkürzungen kommt, die die Sprachqualität insgesamt herabsetzen. Also: "stehen/vergehen/sehen"

Sehr gern gelesen!  :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Dir
« Antwort #2 am: Dezember 06, 2021, 20:59:39 »
Danke, lieber Erich.

Ich bin deinem Ratschlag gern gefolgt.

Grüße von gummibaum