Hi Agneta!
Vielen Dank für dein positives Echo zu so negativen Zeilen.
Oft kann man Ersehntes einfach nicht mehr umsetzen, durch Trägheit, Krankheit, Vergessen, Ablenkung, berufliche Abgekämpftheit usw ... - dann muss man sich eben davon verabschieden können, ehe sie in einem zu gären beginnen und einem die Tage vergällen, die man noch hat.
Mamchmal denke ich, die Menschen treffen irgendwann in ihrer Kindheit oder Jugend die grundlegende Entscheidung, ob sie ihr Sein positiv und lebensfroh betrachten, oder als sudernde Pessimisten durchs Leben gehen. Bewusst trifft sie natürlich so keiner, aber Erlebnisse, Lebensumstände, grundlegende Charaktereigenschaften, ob vererbt oder anerzogen, und wahrscheinlich noch einige Parameter mehr dürften da irgendwann die Waage nach einer bestimmten Seite kippen. Wann und wie genau, das bleibt die zu erforschende Frage ...
Manche schaffen es sogar, besagte Waage ausgeglichen zu halten.
Ich gehöre leider selten dazu, ich bin die sudernde, selbstbemitleidende, traurige Sorte, die in allem, was ihr begegnet, nur das Negative, Zweifelhafte, Hinterfragungswürdige sehen kann und will - würde ich nicht zuweilen bewusst gegensteuern. Aber das hält man eben, wenn es nicht Teil der unbewussten Natur ist, nicht ewig durch ...
Diese unterschwellige Traurigkeit ist so zu meiner einzig verlässlichen emotionalen Lebenskonstante geworden. Ich kann damit umgehen - sonst hätte ich mich schon vor Dekaden "weggemacht".
Zuweilen schreibe ich gern davon, so als Art Erdung - ich lade alles auf meine Verse ab, eine Art Seelenhygiene, und hinterher hab ich es mit buchstäblich "von der Seele geschrieben". Das hält eine Weile vor - bis zum nächsten Weltschmerzgedicht ...
LG, eKy