Autor Thema: Ein Beitrag zur arthropodalen Soziallehre  (Gelesen 823 mal)

Sufnus

Ein Beitrag zur arthropodalen Soziallehre
« am: Juli 13, 2021, 14:21:10 »
Ein Beitrag zur arthropodalen Soziallehre

Wir sehn, wenn Bienen Schaben rütteln,
dass sich sogar die Raben schütteln.
Doch weil so schön die Waben schimmern,
vergisst man, wie die Schaben wimmern,
die unterdrückt vom Immengrimm
geplagt sind, bis das Grimmen im
versklavten Schabenwurm gestreckt:
Dann wird der Schabensturm geweckt!



gummibaum

Re: Ein Beitrag zur arthropodalen Soziallehre
« Antwort #1 am: Juli 19, 2021, 06:59:00 »
Lieber Sufnus,
toll gemacht, es schüttelt mich. Juwel-Wespen töten Schaben. Aber Bienen? Interessant…diese Gliederfüßer.

Eine Schabe, bei Bedarfe
lähme ich und leg ein Ei
in ihr ab und sieh, die Larve
tafelt Schaben-Innerei…

Sehr gern gelesen.
Grüße von gummibaum

Erich Kykal

Re: Ein Beitrag zur arthropodalen Soziallehre
« Antwort #2 am: Juli 19, 2021, 13:40:40 »
Hi Suf!

Jetzt schüttelst du also auch noch ... na, das kann was werden!  ;) ;D

Das "gestreckte Grimmen" ist sprachlich schon extremst weit hergeholt - eigentlich schon mit dem Lasso geangelt ...  ::) :-\

Insgesamt - eigentlich bis auf diese eine "wackelige" Stelle - ein höchst gelungenes Stück Schüttelkunst, auch wenn der "Immengrimm" gegen ausgerechnet Schaben natürlich ein reines Fantasieprodukt ist - gewählt natürlich nur, weil sich ein diesbezüglicher Schüttelreim fand.  ;)

Da bin ich doch auch gleich inspiriert! Da hau ich doch gleich mal ad hoc was aus dem Ärmel ... (... und möchte betonen, dass die folgenden Zeilen absolut nichts mit dir oder deinem Werk zu tun haben - und sich auch nicht auf die Kunst des Schüttelreimens beziehen!  :o Ehrlich!!)

Vergebliche Liebesmüh

Die hehre Kunst, sie kann der Welt kein Klingen geben,
und bleibt an Versen, die ins Ohr nie gingen, kleben,
wo der am nackten Sein Erkrankte Affenscheiße
nur produziert, wenn ihn die Kunst am Werkeln findet,
auf dass, wenn er das unbedankte Schaffen kreiße,
das Wort sich nur befleckt wie unter Ferkeln windet,
bis jener Narr erkennt, dass all sein Feines schwächelt,
und aller Welt den Dunst nur eines Schweines fächelt.


LG, eKy
« Letzte Änderung: Juli 19, 2021, 13:56:18 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Sufnus

Re: Ein Beitrag zur arthropodalen Soziallehre
« Antwort #3 am: Juli 19, 2021, 15:24:07 »
Lieber gum, lieber eKy! :)
Dankeschön für Euer poetisches Feedback! Das sollte beides unbedingt nicht in diesem Faden der Verborgenheit anheimfallen, sondern für sich dastehen… ah... bei eky erspähe ich schon eine Einstellung in einen eigenen Faden - exzellent! :)
Zu meinem Schüttelversuch muss ich noch selbstkritisch anmerken, dass es da einen kapitalen Schüttelfehler drin gibt, "….wurm gestreckt / ….sturm geweckt" reimt sich wegen des "r" in gestreckt nicht rein... ich arbeite noch an Lösungen, wobei ich mir gerne den Schabensturm erhalten wollen würde, so dass ein "steckt" gebraucht wird, was wieder gewisse metrische Probleme aufwirft (natürlich kann man schreiben "im Schabenwurme steckt / den Schabensturme weckt" aber das find ich noch nicht so optimal). Nunja… mal schauen... :)
LG!
S.

Agneta

  • Gast
Re: Ein Beitrag zur arthropodalen Soziallehre
« Antwort #4 am: September 15, 2021, 10:36:12 »
schln, dass ihr hier jetzt schüttet. Siufnus, das ist wirklich gut!
Ich versuchs mal mit nem Quadrupel:

Schiebung

Und jene, welche Schaben lieben,
sich gern an ihnen laben, schieben.
Weil sie sich auch am Schieben laben,
verehrt von ganz ganz lieben Schaben. ;D

LG von Agneta