Autor Thema: Pandemisches Glück  (Gelesen 1302 mal)

Erich Kykal

Re: Pandemisches Glück
« Antwort #15 am: Juni 22, 2021, 18:18:42 »
Hi Suf!

So wie deine letzte Wichtel-Variante formuliert ist der Witz für mich stringent und - witzig.  ;D - Danke für diese Version!  :)

Ich hatte bezüglich des ursprünglichen Witzes noch überlegt, ob es bei euch vielleicht echt großen Klee gibt, der auch für Menschen diesbezüglich verwendbar wäre, oder dass der Begriff "Klee" in deiner Region vielleicht noch für andere - und großblättrigere - Pflanzen gilt. Offenbar nicht.

Das Problem ist, dass - so der Witz mit Menschen funlktionieren soll - andere Pflanzen mit größeren Blättern nicht die "glückbringende vierblättrige Variante" aufweisen wie der Klee. Da stehen sich zwei Unvereinbarkeiten gegenüber: Es muss Klee sein, damit der Witz funktioniert - aber mit einem (!) vierblättrigen Kleeblatt kann das Hinternwischen bei Menschen nicht funktionieren! (Außer er hätte die Vierblättrigen büschelweise - eher unwahrscheinlich ...)
Ach, du merkst - ich komme bei diesem Witz einfach auf keinen grünen Zweig!

Ab einem bestimmten Grad von "Absurdität" verweigert mein Logikzentrum offenbar die weitere Mitarbeit ... - Vielleicht verstehst du mich besser, ,wenn du diese meine Gedankengänge liest ...  ::)

LG, eKy

PS: Expurgieren (gleiche Wurzel wie Purgatorium?) war mir neu für diese Verrichtung - Exkorpieren ist mir geläufiger ...
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Sufnus

Re: Pandemisches Glück
« Antwort #16 am: Juni 22, 2021, 20:37:07 »
Hi eKy!

Deine inhaltlichen Gedankengänge im Zeichen der Sinnsuche gehen - das behaupte ich jetzt mal - wirklich weit über die durchschnittliche Exegese humoristischer Texte hinaus und ich muss zugeben, dass Du damit meine Annahme, Du spieltest ein bisschen den Dummen, ein Stück weit widerlegst - Zeit also hierfür nochmals Abbitte zu leisten: Sufnus => Herculaneum.

Um Dich nun hoffentlich nicht vollends zu verwirren: Tatsächlich dachte ich in meinem Ausgangsgedicht zu keinem Zeitpunkte daran, dass das Mitbringsel des LyrIchs Klee sei - vielmehr war es einfach ein Stück Klopapier.

Wie dieses nun wiederum vierblättrig (statt -lagig) sein kann, warum man solches (und in welchem Zustande) auf einer Wiese zu finden sein mag und weshalb zum Henker sich Feinliebchen darüber freuen soll - all diese der Nachwelt auf immer unbeantwort bleiben müssenden Fragen, sind für mich nicht das Problem des Witzes - sie stellen vielmehr genau den (absurden) Witz dar.

Nebenbefundlich ergibt sich so die beunruhigende Bestätigung der Tatsache, dass Lachen und Humor nicht nur zu verbinden, sondern manchmal auch zu trennen vermögen. Davon aber nichts weiter! Vielmehr soll das nun auf das Kleeblatt hingeführte Zweitgedicht ein harmonisches Band wieder herstellen! :)

Und was das expurgieren angeht: es steckt hier, denke ich, das Wörtchen "pur" nicht ganz zufällig drin und das Purgatorium, also das Fegefeuer, ist definitiv wortverwandt.
"Purgare" meinte bei den Alten reinigen und das Fegefeuer war ja der Reinigungsort für teilsündige Seelen. Ein Purgativum wiederum ist bis auf den heutigen Tage ein Terminus technicus für ein Abführmittel (womit antike Vorstellungen der Körperreinigung im Geiste der Säftelehre anklingen, die nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig sind) und expurgieren ist ein alter Ausdruck für abführen. :)

LG!
S.
« Letzte Änderung: Juni 22, 2021, 20:41:58 von Sufnus »

Erich Kykal

Re: Pandemisches Glück
« Antwort #17 am: Juni 22, 2021, 22:24:02 »
Aha - jetzt weiß ich Bescheid!  :)

Vielen Dank für Verständnis und Aufklärung!

LG, eKy
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