Ernüchtert

[gummibaum]

Am schönsten Ort im kühlen Wald
lud eine Bank zu stillem Halt.
Hier saß ich oft und blickte weit
und spann mich ein in Heiterkeit.

Als hätt das jemanden empört,
fand ich die Bank heut blind zerstört.
Der stille Ort schien aufgewühlt,
die Weite eng und unterkühlt.

Ein Friede, der mir so viel galt,
trieb andere wohl zur Gewalt.
Wie geht man nur, frag ich mich stumm,
mit solchen Zeitgenossen um…?

[Erich Kykal]

Hi Gum!

Gute Aussage!

S1Z1 und der Rest passen zeitlich nicht zusammen. Das Gedicht wird im Präteritum erzählt, Z1 sollte ebenfalls in der Mitvegangenheit stehen.

Möglichkeit:

Am schönsten Ort im kühlen Wald
lud eine Bank zu stillem Halt.

Der Satz in der ersten Zeile von S2 erscheint mir unvollständig. Mir fehlt "jemandes" oder "ein".

So könnte es korrekt heißen: "Als hätt das jemanden empört,".

Sehr gern gelesen! 

LG, eKy

[gummibaum]

Danke, lieber Erich. Da hast du recht, und ich ändere es.

Gute Nacht und LG g

[Erich Kykal]

Hi Gum!

Vandalismus - ein breites Thema! Meist männliche Aggression: von toxischer Männlichkeit verführte Halbstarke, oder frustrierte Teenager, die sich austoben wollen, ein "Ersatzopfer" suchen, weil sie den wahren Grund ihres Zorns nicht angehen können, weil der stärker ist oder sie in Abhängigkeit zu ihm befangen. Oder einfach der übliche Hormonsturm der Hochpubertät ...

Tja, wie umgehen? Erst mal erwischen, würde ich sagen. Wegen einer demolierten Rastbank wird sich die ausgedünnte Exekutive wohl nicht eben ein Bein ausreißen ... 

Seufzend gelesen!

LG, eKy

[gummibaum]

Ja, mit den Halbstarken hast du recht. Danke, Erich.

Ich hab auch mal nachts eine Pistenwalze beschädigt (Schnee in den Tank gefüllt), weil mich der Liftbetreiber für Streiche vor meinen Schulkameraden beschimpft und mit Worten gedemütigt hatte.

LG g   

[Erich Kykal]

Hi, Gum!

Auch ich weiß, wie sehr der junge, unsichere Geist der Genugtuung bedarf! In diesen Teenager-Jahren ist am allerwichtigsten, wie man vor seinen Altersgenossen dasteht. Als ich in der Oberstufe massiv gemobbt wurde, führte ich in der Fantasie eine ständig aktualisierte Todesliste, in welcher ich mir nicht nur die Rangliste meiner Peiniger festlegte, sondern auch sehr induviduelle, möglichst langsame, schmerzhafte und erniedrigende Todesarten für jeden von ihnen. Das half mir, diese Zeit zu überstehen - und ich bin mir bis heute nicht sicher, ob ich damals gezögert hätte, hätte sich eine Gelegenheit ergeben, wo ich sicher hätte sein können, nicht erwischt zu werden ... 

LG, eKy

[gummibaum]

Solche Todeslisten und ausgeklügelten Mord-Prozeduren gehören zu mancher kindlichen Phantasie. Bei mir waren es nicht Mitschüler, sondern einige Lehrer, denen ich gern den Kopf mit der Abrissbirne einzuschlagen hätte.

 

[Erich Kykal]

Auch das kann ich nachvollziehen ... 

Allerdings war das bei mir eher selten, denn auch wenn mancher Lehrer ein Idiot oder ein Arsch war, so fehlte ihrer Nervigkeit doch zumeist ein wesentliches Element, um sie mir ausreichend verhasst zu machen: Das Gefühl der puren Gehässigkeit. Die Gewissheit, dass sie - wie damals manche Mitschüler - es persönlich nachgerade genossen, mich wie Dreck zu behandeln und zu erniedrigen. Sie waren halt einfach uneinsichtig, herrisch oder verständnislos, aber eben nicht bewusst bösartig mir gegenüber.

Ich mochte manche nicht, und vor einem hatte ich regelrecht Angst - aber hassen konnte ich sie nicht.

LG, eKy