Autor Thema: Hitzewelle, Ende August  (Gelesen 1144 mal)

Erich Kykal

Hitzewelle, Ende August
« am: August 31, 2015, 13:18:12 »
Die Fernen flimmern über heißen Steinen,
die Gräser sind zu dürrem Braun verschmachtet,
und selbst das Schwarz, das diese Glut umnachtet,
ist ausgetrocknet und kann nicht mehr weinen.

Die Tage torkeln auf verstaubten Beinen
die Zeit entlang, die keines Lebens achtet,
und Seelen, euch, die ihr gefeit euch dachtet,
will keine Stunde mehr erträglich scheinen.

Die Blätter welken und zu viele fallen,
als wohnte schon ein kleiner Tod in allen
und wiese schon gen Herbst das letzte Zeichen.

Und kein Verheißen mag das Bild erreichen,
verheert, gezeichnet wie von grellen Krallen,
bis nur noch Knochen in der Sonne bleichen.
« Letzte Änderung: Januar 28, 2022, 12:48:08 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Jonny

Re: Hitzewelle, Ende August
« Antwort #1 am: August 31, 2015, 20:49:28 »
Lieber Erich!

Da habe ich mich doch sofort festgelesen!
Deine geschmackvolle Wortwahl, die sich durch die Verse zieht,
hinterlässt bei mir den Wunsch dein Gedicht mehrmals zu lesen.

Ganz großen Beifall von
Jonny

Erich Kykal

Re: Hitzewelle, Ende August
« Antwort #2 am: August 31, 2015, 23:54:44 »
Hi, Jonny!

Vielen Dank für die lobenden Worte! Das freut den Dichter! :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re: Hitzewelle, Ende August
« Antwort #3 am: September 02, 2015, 13:06:12 »
Lieber Erich - du Meister der Sonette -


wieder einmal bescherst Du mir einen Hochgenuß!
Deine unnachahmliche Kunst lebt von Deinen eindringlichen Bildern, der Schönheit Deiner Sprache und Deinem untrüglichen Thythmusgefühl.
Wundervoll!


Aber die Krallen ließe ich scharf statt grell sein, auch wenn das grell sehr einleuchtend ist.


Bewundernden Gruß
(den Kniefall kann ich leider nicht leisten)


von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

a.c.larin

Re: Hitzewelle, Ende August
« Antwort #4 am: September 02, 2015, 20:12:12 »
hallo erich ,

so schlimm? knochen in der sonne?  :o

die vielen dürren stell und braunen blätter hab ich allerdings auch entdeckt.
auch die esche in meinem garten schaut traurig ist., kein wunder, bei mehr als 15 tage über 35 grad.

dein sonett bringt die hitze gut herüber.
da dampft jede einzelne zeile!

saunierend gelesen,
 larin


Erich Kykal

Re: Hitzewelle, Ende August
« Antwort #5 am: Mai 09, 2021, 10:42:44 »
Ach ja, jetzt kommt sie bald wieder, die heiße Sommerzeit! Mögen die Hitzewellen nicht zu extrem sein, die Durststrecken für Mensch und Natur nicht zu lang!
Erschienen mir die Sommer als Kind bloß freundlicher, weil ich jung war und mehr wegstecken konnte - oder werden sie wirklich immer unerträglicher?

Ahnungsvoll, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.