Guten Abend zusammen!
Die kleine Zusammenstellung von Worthülsen regt mich zu eigenen Überlegungen an.
Zum Beispiel: Ehrenwort - von Helmut Kohl. Oder Merkels: Alternativlosigkeit.
Ob das "richtiges" oder "falsches" Deutsch ist, weiß ich nicht. Sicher sind es Botschaften ans Volk, die beeinflussen sollen. Da sie Wirkung zeigen, erfüllen sie ihren Zweck. Insofern kann man sie als politisch "richtiges" Deutsch bezeichnen. Worthülsen bleiben sie dennoch.
Die Phrase "Auf Sicht fahren" kann so verstanden werden, wie Erich meint, ABER! Was bitte ist mit Merkels Corona-Politik? Auch da heißt es: Merkel würde auf Sicht fahren. In Wirklichkeit hat sie keinen Plan und muss häufig Entscheidungen revidieren.
Was mir auffällt: Keiner nimmt Beispiele aus der Wirtschaft. Hat das einen bestimmten Grund?
Was ist, zum Beispiel, mit der Worthülse: Jemanden freisetzen? Oder ihm: "neue Berufsmöglichkeiten zu eröffnen". Andere Worte für: Entlassung und Rausschmiss ohne soziale Verantwortung.
Auch schön, wenn sich Vertreter großer Firmen, mit Politikern, zu "Arbeitstreffen" verabreden und dabei über "Seminare" in Urlaubsparadiesen gesprochen wird oder über "Parteispenden".
Meine Ansicht zu Phrasen: Phrasen sind Ausdruck von Manipulationen und Interessen; es sind Worthülsen, die mit dem Schwarzpulver der Ideologie geladen werden.
Vereinfacht gesprochen: Für mich ist Sprache "Kampf", es ist ein verbales Ringen um Macht, Einfluss und Vorteile.
Wie ich darauf komme?
Was bitte tun wir Menschen denn? Wir ringen um Einfluss, überall; warum sollte die Sprache, die Teil von uns ist, davon ausgenommen sein?
Ist Leben Kampf, dann gilt das auch für die Sprache.
Euch einen schönen Abend
Rocco