….vom neuen Blühen der Bestialität….
Hier sollen von Zeit zu Zeit herzhafte Begebenheiten erscheinen: nicht zu alltäglich und fade, nicht zu fanatisch aus Stalinismus-Brunnen gefischt (bspw. Asozialität in sozialen Netzwerken). Schön westlich eben – sexuell motivierte Sadisten und IS-Terroristen müssen leider draußen bleiben!
So bin ich mit meiner fürchterlichen Rage nicht so allein und mein Magen muss nicht so viel verdauen, ich bin ja quasi ein personifiziertes Pearl Harbour. Wobei ich nochmals ganz brav nachgeschlagen habe: die Kamikaze-Angriffe scheinen später gewesen zu sein.
Den Anfang macht eine einstig verführerische Anwaltsgehilfin, welche gestern oder so jählings aus irgendeiner Ecke provoziert wurde und sich der lüsternen Gaffer annahm. Wie ein Betrunkener – im Sinne meiner endlosen Wunden und Narben – johle ich noch nach einem Fettstift…
Die modernen Kommunikationsmedien lösen ganz andere Krankheiten aus, und die betreffen vorwiegend das Gehirn und eine neue Form der Herzinsuffizienz, die man als "Verrohung" spezifizieren kann. Wenn ich im Radio höre, dass Menschen (Menschen?) keine Hemmungen mehr haben, einen momentan von den Sanitätern aus guten Gründen aus dem Auge gelassenen Rettungswagen zu öffnen, um den Verletzten mit dem Smartphone zu fotografieren, stellt sich die Frage, was §1 des Grundgesetzes wert ist. Man könnte ihn genausogut streichen.
Man könnte bei einigem Nachdenken über ein derart perverses Verhalten entschuldigende Worte finden wie: "Derjenige, der so etwas tut, ist auf dem Entwicklungsstand eines Fünf- bis Siebenjährigen hängengeblieben. Bis zu diesem Alter hat die Sensationslust ein Kind im Griff. Es staunt, wenn ein verletztes Kind Rotz und Wasser brüllt, ist fasziniert von austretendem Blut und rennt jedem Martinshorn nach in der Hoffnung, irgendwo Flammen aus einem Dach schlagen und Feuerwehrleute auf hochgedrehten Leitern angesengte Menschen aus den Fenstern holen zu sehen.
Natürlich hat es auch unter Erwachsenen immer die Gaffer gegeben, die von Unfallstellen fasziniert sind, das Tempo wegnehmen und mitunter die Rettungskräfte behindern. Aber stehenzubleiben, ein Sanitätsauto zu öffnen und einen Verletzten zu fotografieren hat eine ganz andere Qualität.
Warum tun erwachsene Menschen so etwas? Könnte es sein, dass dieses Verhalten inzwischen zu einem Sport geworden ist, bei dem es nur noch darum geht, ein sensationelles, möglichst schauriges Bild ins Netz zu stellen, damit der Fotograf möglichst viele Klicks erhält und sein Name "la tour du monde" macht?
Das ist der Einsatz von Medien heute, egal ob Fernsehen (Fake-Berichte!) oder Smartphone: nicht mehr durch Können sich einen Namen zu machen, sondern durch die Befriedigung perversester Sensationsgier. Mehr Kranksein geht nicht.
(Ilka-Maria)
Fein die Philosophen aus dem Olymp verjagen, meine Freunde, und mächtig Dreckkübel ausgießen!