Bin dreizehn, männlich, eher klein,
und nicht daheim zu Hause.
Die Mutter säuft, der Vater schlägt
und macht dabei kaum Pause.
Ich nächtige im U-Bahnschacht
und in der Bahnhofshalle,
und kenne keinen, der mich fragt,
und kenn sie dennoch alle.
Und was sie wollen, mache ich
für etwas Geld zum Essen
und eine Tüte dann und wann,
um all das zu vergessen.
Ist's richtig kalt, dann geh ich auch
nach Hause mit dem Freier
für eine Nacht im warmen Bett,
und kraule ihm die Eier,
und halt ihm hin das Hinterteil,
dass er sich dran vergehe,
und werde manchmal selber geil,
auch wenn ich's kaum verstehe.
Bin dreizehn, männlich, eher klein,
und nie bei mir zu Hause,
und keiner fragt, was aus mir wird,
und ob's mir davor grause.