Hi Agneta!
Das Wort "ubiquitär" bedeutet wortwörtlich "überall". Wie das allerdings in das lyrische Bild passen soll ... ?
Vielleicht gedachte Hans damit auszusagen, dass man solche "Braune" überall findet, allerdings hätte er das dann klarer sprachlich spezifizieren müssen, zB sinngemäß: " ... und ubiquitär zu finden," oder für den Reim: "er war rund, sein Vorkommen ubiquitär,"
So wie es da steht, sagt es aus, dass besagtes eines Bonbon praktisch allgegenwärtig ist, wie ein Gott, oder selbst das Universum ausfüllt. Aber so war es wohl nicht gedacht - es wäre wohl nicht verschluckbar!
Der Vierzeiler krankt leider an vielen Möglichkeiten falscher Auslegung dank unklarer Ausformulierung des gedachten Inhalts. Zum einen ist von einem Salär die Rede, also jemandes Bezahlung. Näher wird allerdings nicht darauf eingegangen, weder wer wofür bezahlt wurde (das LyrIch erklärt sich ja auch nie), noch was genau mit dem Bonbon gemeint ist: ein Gleichnis? Tatsächlich ein Konfekt? Ein seltsames Bild für einen Wohlstandsnazi?
Wer bezahlt mit Bonbons? Ist das Bonbon das "Salär" oder bezahlt es welchselbiges?
Dann ist plötzlich trotz Bonbon (Artikel "das") in Z3 von "Er" die Rede. Wer also? Der Bezahlende? Wenn ja, warum wurde er - offenbar anstatt des Bonbons - vom LyrIch geschluckt? Wenn aber "er" das Bonbon sein soll, ist der Artikelwechsel ohne eine Erklärung des Gleichnishaften davor nur verwirrend.
Fazit: Gut gemeint, aber ohne all das Insiderwissen im Kopf des Autors steht der Leser vor einem Konglomerat von zusammengewürfelten inhaltlichen Aspekten, die sich nicht wirklich zu einen schlüssigen Bild fügen wollen, zumindest nicht ohne ausführliche Erläuterungen des Autors bezüglich seiner Intention.
Wo aber solche Erläuterungen notwendig werden, hapert es mit der Güte des zuvor Verfassten. In diesem Fall bleibt zuviel unerklärt, wird als Basiswissen zum Verständnis vom Autor vorausgesetzt. Um das gemeinte Bild klar darzulegen, hätte es wahrscheinlich der dreifachen Gedichtlänge bedurft.
LG, eKy