Wenn sich der Tag wie Seide glättet,
in Abend ausläuft wie ins Meer,
das weich sich um sein Sinken bettet,
dann bin ich ohne Gegenwehr,
darein zu schmelzen mit den Farben,
die sich ein Tag, der müde ward,
für jene, die ihn sanft umwarben,
und sein Vergehen aufgespart.
Wie gibt er sich mit vollen Armen
nun an den Sehenden heraus,
beruft ihn leis in sein Erbarmen
und lädt ihn ein zum Augenschmaus.
Da steigt mir meiner Seele Tauen
ans Herz, das mit den Sternen schlägt,
die in der Himmel Nachterblauen
unendlich spiegeln, was mich trägt.
Wenn sich der Tag wie Seide glättet,
versickernd in den Gang der Nacht,
hat er mein Seligsein gerettet
und bis zum Morgen groß gemacht.