hallo hans,
ich verstehs , dass dich das aufregt, was rund um die kunst derzeit für murks passiert.
ich bin beruflich ( fast) aus der schule draußen und mich ärgerts auch, was rund um schule und bildung politsch verbraten wird (und wurde)
mit corona sind wir offensichtlich alle überfordert - und die politik ganz besonders. da brechen viel zu viele baustellen gleichzeitig auf.
alles, was immer schon nicht ganz gepasst hat, wird jetzt, wie unter einem vergrößerungsglas, überdeutlich sichtbar.
ich fürchte fast, dass da auch viel mehr hilfe gebraucht wird, als geholfen werden kann. weil so viele bereiche und branchen betroffen sind.
und jede branche möchte natürlich zuerst mal den eigenen bereich "retten". das wir aber alle zurückstecken werden müssen, das schmeckt uns gar nicht.
kunst ist sicher was ganz, ganz wichtiges, nur:
erst kommt essen, wohnen, gesundheit, arbeiten, kinderbetreuung & schule. beinhartes faktum.
schlimm für die davon betroffenen berufe!
wenn jetzt die corona zahlen wieder rapide ansteigen, wird es sehr schwierig werden für die veranstalter , ihre veranstaltungen abzuhalten.
wo noch dazu eine menge spaß digital aus dem internet abgerufen werden kann.
was da derzeit über uns hinwegbraust, ist noch lange nicht gekocht und gegessen.
mir ist völlig unverständlich, dass es dann auch noch leute gibt, die wegen der dämlichen maskenpflicht auf die straße demonstrieren gehen.
es ist eine einschränkung der persönlichen freiheit , ja -- aber ich glaube, wir werden lernen müssen, nicht mehr so frischfröhlich uns alles und jedes erlauben zu wollen.
weniger fliegen, weniger auto fahren , weniger fleisch essen, weniger ressourcen verbrauchen.....wirtschaftswachstum allein kann nicht mehr die lösung sein.
wohin sollen wir denn noch wachsen?
wenn nicht corona, dann wird uns der klimawandel grenzen setzen und die neuen flüchtlingströme werden unsere gesellschaften gründlich aufmischen, unweigerlich.
im augenblick scheint sich alles zu entmischen, dabei wäre das genaue gegenteil notwendig: zusammenhalt.
aber wer soll der auf individuellen lustgewinn getrimmten spaßgesellschaft beibringen, dass der einzelne zwar wichtig ist, aber das gemeinwohl noch wichtiger?
der große, starke mann aus.... russland, china, ungarn, türkei?
brr - ned amoi daran denken!
da müsste ein ganz neuer sozialismus her, ein neues, ethisch- moralisches bewusstsein.
tja, womit wir wieder bei der kunst wären. die hätte dann wohl die aufgabe, sich dafür einzusetzen. aber soll die wirklich gesponsert werden von den ewiggestirgen machthabern und lobbyisten, die weiterhin ihre pfründe absichern wollen? echt jetzt?
ich glaube, das ist ein frommer wunsch, der so nicht funktionieren wird.
es wird wieder einmal an jedem einzelnen neigen, da eine rigorose, persönliche entscheidung zu treffen. und zwar in seinem eigenen, individuellen leben.
was wieder bedeutet, das es x - individuelle entscheidungen gibt, mit x individuellen zielen - politisches hickhack und gezerre vorprogrammiert.
war das aber jemals anders?
ein kleines, bezopftes mädchen hat uns auf etwas aufmerksam gemacht - corona setzt noch eins drauf.
ich denke, wir haben jede menge zu tun. aber gleich, wo wir auch beginnen: ich fürchte, irgendwas anderes wird dafür wieder auf der strecke bleiben.
da aber alle: ich nicht! schreien, ist der wirbel vorprogrammiert.
helfen kann man wohl immer nur im kleinen, so wie das Alte Lyrikerin vorschlägt.
so, wie es auch in einem ganz alten buch steht: bin ich der hüter meines bruders? oh ja - manchmal schon.
lg, larin