Der Cordhosenbesitzer
Ich/du/wir kennen diesen Mann, der ohne seinen Senf nicht kann - über alles, über jeden kann er sich erheben, denn er ist belesen und mal irgendwas gewesen, erteilt den Besserwisser-Rat, denn schließlich war er lang beim Staat - in seinem Schrank und das ist krank, hängen 15 Hosen, allesamt aus Cord, auch karierte Hemden sind an Bord und vorm Haus, da parkt ein Ford - muffige Gerüche aus der Einbauküche, denn kochen mag er nicht für sich allein, denn er geht ins Gasthaus Klein, weil dort bedient Milai, diese hübsche Thai und daheim träumt er in Katalogen aus Fernost, wo man die jungen Dinger auch verlost, was ihn sehr erbost, denn er hat noch nie gewonnen, wenn auch oft davon gesponnen, dass sie kommt als Frachtpaket auf dem dann steht ... welcome me, ich heiße Li und bin der große Preis und wer weiß, vielleicht bin ich dein Glück, falls nicht, schick mich zurück ...
tja, mit dem ist nicht zu spaßen, wobei er in Maßen singt, was fast wie Käßmanns Bibelstunde klingt ...
auch weil er jeden Kraftaufwand vermeidet, was die Geister scheidet, von denen, die sich bücken und sich nicht vor Arbeit drücken, die brav die Steuern löhnen, um die Geschäftemacher zu verwöhnen, die nur mit Papierchen rascheln und den großen Rest verarschen, die auch so gerne Männchen machen und in Sachen Widerstand nur lachen, so ungeübt und tumb, dass sie jedem Lump noch Stöckchen holen, anstatt dem Pack den Arsch zu versohlen ...
diese Cordhosenträger sind die wahren Übeltäter, ihr Vergehen ist nur das Wegsehen, das Runterducken und auf andere spucken, die es nicht so kuschelig haben aber ihr falsches Mitgefühl ist erkannt, wenn sie so penetrant in Büchereien, Bus und Bahn, wo ihr Nörgelwahn wie Magensäure aufstößt und den Dreck entblößt ...
eine Hälfte schafft fürn Staat, die andere lebt von ihm ... is halt so.
KL Slam Texte