Autor Thema: l E b e N  (Gelesen 1843 mal)

Sufnus

l E b e N
« am: Oktober 16, 2018, 11:06:56 »
l E b e N

Das Leben ist aus Scherben
und folglich nicht am Stück.
Mach Dich zum Fitzel-Erben
und puzzel Dich zum Glück.

Erich Kykal

Re: l E b e N
« Antwort #1 am: April 03, 2020, 11:49:57 »
Die Teile sind zerworfen,
gebrochen und versehrt,
und aus den Eiterschorfen
gerinnt das Bild verkehrt!

Wer will das Rätsel lösen,
erkennt noch, was geschah?
Wer zieht aus all dem Bösen
das Gute wieder nah?

Das Leben ist aus Scherben,
gewöhne dich daran,
denn was wir nicht verderben,
erhebt uns dann und wann.
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Sufnus

Re: l E b e N
« Antwort #2 am: April 03, 2020, 13:08:12 »
Oh lieben Dank, Du hast ein unkommentiertes Gedankensplitterchen aus der Versenkung geborgen, Du Guter! :)
Aber Dein schönes Gedicht stellst Du schon noch separat ein, oder? Das hat ja wirklich Lob und Kommentare eo ipso verdient! :)
LG!
S.

Erich Kykal

Re: l E b e N
« Antwort #3 am: April 03, 2020, 18:34:56 »
Hi Suf!

Eigentlich ist es kein eigenständiges Werk, sondern eine "gedachte" Fortführung deiner einen Strophe. Die Wiederholung von Teilen in meiner letzten Strophe schließt sozusagen den Kreis.
So betrachtet wäre es unsinnig, dies als eigenes Werk zu publizieren. Hier steht es und steht es gut, und das genügt.  ;)

Vielen Dank für den netten Zuspruch!  :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

AlteLyrikerin

Re: l E b e N
« Antwort #4 am: Mai 28, 2020, 17:36:12 »
Ach, wie schön wäre es, wenn man  sich so spielerisch  der Scherben bedienen könnte, um sie, wie in einem Kaleidoskop, zu einem stets neuen, lebendigen Bild zu  schütteln.
Mit einem wehmütigen Lächeln  gelesen, AlteLyrikerin.

Sufnus

Re: l E b e N
« Antwort #5 am: Mai 29, 2020, 11:59:43 »
Danke, liebe AL fürs Hochholen und den Kommentar... Wehmut wollte ich ja nicht unbedingt auslösen... hoffentlich ist die Wehmut mehr süß als bitter... ach... bei Dir bin ich mir des eigentlich gewiss! :)
Und ich finde immer noch, auch beim Wiederlesen, dass eKys "Extended Version" gut als stand-alone ginge, gerade, weil sie den Akzent doch noch stärker aufs philosophische legt. Vielleicht, wenn ein Ringschluss erwünscht ist, mit einer modifizierten ersten Strophe?

Vorschlag: :)

Das Leben ist aus Scherben,
doch gräm dich nicht darum,
die Brüche, die uns kerben,
die bringen uns nicht um!

Die Teile sind zerworfen,
gebrochen und versehrt,
und aus den Eiterschorfen
gerinnt das Bild verkehrt!

Wer will das Rätsel lösen,
erkennt noch, was geschah?
Wer zieht aus all dem Bösen
das Gute wieder nah?

Das Leben ist aus Scherben,
gewöhne dich daran,
denn was wir nicht verderben,
erhebt uns dann und wann.

LG! :)

S.

Erich Kykal

Re: l E b e N
« Antwort #6 am: Mai 29, 2020, 19:55:30 »
Gefällt mir!  :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

stephanus mall

Re: l E b e N
« Antwort #7 am: Juni 01, 2020, 17:55:32 »
Ja, lieber Sufnus,
es ist wahr was diese vier Zeilchen wiedergeben,
im Guten wie im Bösen.
Man kann alles draus machen und auch alles
verderben. Erich hat es weitergesponnen und
damit bestätigt.
Die positive Endaussage, da hat AL natürlich recht
ist keine selbserfüllende Prophezeiung, es ist eher
eine Hoffnung die leider auch oft versandet.
Eine interessante Betrachtung und regt zu soviel
Diskurs an.
Beste Grüße stm