Warum so griesgrämig am Geiste?
Das hätte auch Annlies - hier zweisilbich - nicht sonderlich geschmeckt.
Meines Tages liebste Kuschelfotze sagte einst: die Klassenkameraden sind jetzt mit 60 immer noch die gleichen.
Eigentlich möchte ich als Elendsklotz nicht so rühmliche Worte tätigen, aber was gäbe es noch zu dieser Sache zu sagen?
Dass mir die Anpassung, die Fahnenschwenkerei und ähnliches nicht besonders behagt.
Ich versuche, zwischen Stillesein und vernünftiger Reaktion hin und her zu pendeln -
insofern kann es die seelische Ermattung und damit auch Veränderung wohl nicht allzu häufig geben.
Auch aus dem letzten Gespräch lassen sich Punkte hier hin transportieren -
Stichwort Lärmverrückter.
Wie erquicklich für dich!
Ich kann aber nur sagen: warum sollte ich mich Dingen zuwenden, die mich langweilen.
Stichwort armer Sportler.
Nein, wenn man die weiße Rose zum Ideal genommen hat, gibt es keine andern Befriedigungsmöglichkeiten mehr.
Ich habe nichts andres als alte Sehnsucht im Busen und so ist der Weg düster.
Du siehst, dass ich auch in Schwermut zu den nachdenkenden Gestalten gehöre.
Der eine wird ergriffen, der andere häutet sich in stiller Nacht.
Der eine erblickt gewisserweise eine mächtige Kathedrale, der andere spaziert heiter mit neuem Angesicht hinaus - keck gesagt.
In mir ist so viel Ödnis...! Beides sagt mir nicht mehr viel.
Es mangelt etwas an Beispielen, die - bei Beanspruchung des Intellektes - auch pointiert anstatt selbstentblößend geäußert werden könnten,
um mich an Wonne reich aus dem Faden zu entlassen.
Schattenvolle Grüße
M.