Autor Thema: Bukolische Duftdiharäse  (Gelesen 635 mal)

hans beislschmidt

Bukolische Duftdiharäse
« am: Mai 10, 2020, 09:13:19 »
Bukolische Duftdiharäse

Fliehet alsbald aus dem rauschend Gepolter der ruchlosen Stadt,
rettet das menschliche Wesen und schlürfet den labenden Trank.
Vernehmet alsbald die Warnung und höret den wohlfeilen Rat,
erquicket die vornehme innere Stimme im baldigen Dank.

Treibet so zart die fühlenden Sprossen im Garten der Düfte,
bei Rosen, Lavendel und balsamischen Kräutern vor dem Haus.
Versprühet unser Kischbaum am Morgen die süßlichen Lüfte
wie armende Schlingen rankender Weine so huldvoll hinaus.
« Letzte Änderung: Mai 10, 2020, 10:39:42 von hans beislschmidt »
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)

Eisenvorhang

  • Gast
Re: Bukolische Duftdiharäse
« Antwort #1 am: Mai 10, 2020, 13:55:32 »
Moin Hans,

gefällt mir sehr. Ich muss zugeben, dass ich Diaräse ergoogeln musste und muss mich anhand der Informationen durch das Werk wurschteln.
Davon ab: die Eindrücke sind sehr einfühlsam verwoben. Besondern beloben möchte ich die letzten zwei Zeilen, welche mir besondern gefallen.
In Inhalt und Klang eine Wohltat!

vlg

Ev
 

hans beislschmidt

Re: Bukolische Duftdiharäse
« Antwort #2 am: Mai 10, 2020, 14:36:13 »
Hi EV, ging mir genauso. Ich bin auf parodistischen Füßen unterwegs gewesen und über Klopstock zu Voß gelangt und ich war sprachlos mit welcher Präzision er die Daktylen aneinanderreihte. Hab mir dann meinen Kirschbaum vorgeknöpft und das Landleben verhexametert. Natürlich nicht so gekonnt wie Voß aber es war eine kurzweilige Zeit.
Danke und schönen Sonntag wünsch ich dir. Gruß vom Hans
« Letzte Änderung: Mai 10, 2020, 18:16:36 von hans beislschmidt »
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)