Autor Thema: Lethargischer Schrecken  (Gelesen 559 mal)

hans beislschmidt

Lethargischer Schrecken
« am: April 21, 2020, 16:53:53 »
Es sind die Schergen im blauen Gewande,
gleich einem Herold mit lärmender Kunde,
der mit Heimtücke der garstigen Schande
und üblelsten Pranger der Zeiten im Bunde.

Wer gründt die geschmähte Gesponsin der Wärme,
die selbst stets im unvollendeten Wollen
als rautige Treuhand geblähter Gedärme
entweicht bei Vollmond ein nächtliches Grollen?

Die Schmach der einst so willkommenen Künste,
die nur klangen wie zartes Miauen,
erwachen durch verzehrende Feuersbrünste
und könnten den Vasallen den Tag leicht versauen.

Wenn Mutige die schwachen Despoten wecken
und mahnen ein längst verbogenes Recht.
So lustvoll aus dem lethargischen Schrecken,
mit Mut zu schmettern als aufrechter Knecht.
« Letzte Änderung: Mai 01, 2020, 18:03:59 von hans beislschmidt »
"Lyrik braucht Straßendreck unter den Fingernägeln" (Thomas Kling)