Autor Thema: Gelöbnis im Geschick  (Gelesen 738 mal)

Martin Römer

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Gelöbnis im Geschick
« am: M?RZ 22, 2020, 01:35:55 »
Du warst so gütig und die Schwergestörten kamen.
Wie hörte ich in Winternächten das Geschrei...
Dein blutbeseeltes Taumeln spaltet jeden Rahmen,
indes ist schicksalsstündlich alles nun vorbei.

Du hast dir hundertmal in deinen Schwanz gebissen.
Du hast die Pflicht nach diesem lächerlichen Groll.
Du sprichst: ich wollte niemals eine Fahne hissen,
ich sage dir: man wartet deiner sehnsuchtsvoll.

Ein Fremdes führt dich über Tag und Nacht zum Guten.
Das Leben selbst entspreitete sich dir im Hauch.
Wir sehen schon die ersten Räbelein und Fluten
und dich mit vollem Fittich oder vollem Bauch.



*


ps.: wer ist geistlein?


Gute Nacht, Kleiner Prinz!

Ich höre Dir zu, ich lausche Dir.
Deine Gedanken sind geflügelt.


Agneta

  • Gast
Re: Gelöbnis im Geschick
« Antwort #1 am: M?RZ 22, 2020, 11:47:02 »
Ich lese hier das Gespaltensein eines Menschen mit Prinzipien - eines, der hift, der gut ist und doch keine Fahne hissen will. Einer also von den Seltenen. Der Preis der Entscheidung ist Einsamkeit, Ausgeschlossensein oder "der volle Bauch", also doch das Fahne hissen und damit erfolgreich und anerkannt sein. Ein absolut klasse Gedicht, lieber Martin, in dem ich mich wiedererkenne.
Mein Bauch ist noch schlank, gemessen an meinem Alter... GGG
sehr gerne gelesen. LG von Agneta

Martin Römer

  • Gast
Re: Gelöbnis im Geschick
« Antwort #2 am: M?RZ 22, 2020, 23:23:33 »
Werte Agneta,

diesen Punkt gibt es im Leben, dass eine "schweizerische Nüchternheit" im Gesellschaftsleben nicht goutiert wird.
Unangenehm, wobei sich vielleicht die Frage stellt, ob kriminelle Zusammenrottungen in dieser Nähe liegen.
Aber natürlich muss ich unerbittlich künden, dass dich wohl ein paar Floskeln betört haben zu einem Fluss hin, der wenig mit der Sache zu tun hat.
Ich wollte Sänger und Seliger sein, bis mir Deutschlands ekligste Psychopathen entgegengebracht worden sind: was die Prinzipien anbelangt.....

Das freiere Auge aber ist das gute Recht des Lesers.
Wie ich wohl schon sagte, hübsch, diesen Interpretationsspielraum erlangt zu haben,
wobei ich aber plumpe Vieldeutigkeit und Elemente des Diffusen auf welchem Niveau auch immer entschieden zurückweise.

Dass die Perversen und der seelische Jammer eigentlich unerträglich sind, kann kaum überlesen werden.
Grab und Gestade müssen in meinem Falle eins sein.
Als gewisser Narrkopf mit diesem hanebüchenen Mord und Totschlag durchzukommen.....
Was sollte ich mich aber in der Pflicht und bei dem völlig erstarrten Lebensbecher scheren um Reihen und Sphären?
Gräme dich nicht ob dieser eingeflochtenen Grausigkeiten - zumindest fließen Klänge, wie sie selten sind....

So gebe ich dein Lob gern weiter.
Hübsch ist auch dein Wandeln, das wenig Zeichen von Schwermut trägt.
Der Welt gleicht zur Zeit einem Abgrund.
Die Raben - als diese müssen die Viren doch dem Geistlein erscheinen! - hier, mein Weg ins Ungewisse da ---- so war es der Quell hier.
Auch mag ich das dunkelblaue Unheil eigentlich gar nimmer auseinanderdröseln.


Wundermilde Nachtgrüße
M.


Agneta

  • Gast
Re: Gelöbnis im Geschick
« Antwort #3 am: M?RZ 23, 2020, 09:24:43 »
Oftmals schreibt der Dichtende aus einer Stimmung, einer Situation heraus, die der Leser so identisch nicht hat. Gerade bei einem symbolhaften Schreiber kann der Leser vielleicht nicht genau erfassen, was der Autor genau meinte. Manchmal kann er es auch nicht nachempfinden. Manchmal erkennt er ein Stück von sich selbst und ich finde, dass das schon viel ist. was ein Autor erreichen kann mit seinen Zeilen. Melancholie ist ohnehin die Muse des Dichtenden.
Doch sollte man sie nicht nisten lassen. Schön, dass du wieder tiefer gelesen hast...
LG von Agneta

Martin Römer

  • Gast
Re: Gelöbnis im Geschick
« Antwort #4 am: M?RZ 23, 2020, 16:51:09 »
 ;)


Wenn du noch einmal plapperst von Symbolen,
ruf ich das Geistlein und es kommt dich holen!

Gestorben ist der Mann der zarten Leiden.
Für mein Verderben gibt es keine Kreiden.

Ich raub den Benz, ich folter alles weg,
ich lass mich treiben auf dem Erdenfleck.

Wann lern ich Musterspacken endlich lachen?
Im Hundertfachen meines Hundertfachen.

Lass dir nur kindlich alles hübsch gefallen,
was uns manch fremde Wesen noch erschallen!


Bis dann
Adm.