Inspiriert von Sufnus! (Danke für das Regengedicht!)
Vom Rande der Zinnen
des natürlichen Kristalls
streckt die Welt auf Kurvenschuhen
ihre Hände den Dendriten entgegen.
Dünn wie ein Haar
und doch berauscht, schwankend
und schwerelos,
fallen die hohlen Halbsäulen,
ihrer Struktur entrissen
und suchend,
erst durch die Wolken,
um dann am Lid des Himmels
klippenabgängig zu werden;
von Feuchtigkeit
und Dichte durchdrungen,
sprießen aus dem Plättchen Zweige -
das Wachstum ist synchron
wie die Rhythmen kalter Küsse
und der Fall
wie eine fremde und unvorhersehbare Sprache,
die, zwischen Wolkenwangen
und atmosphärischen Druck,
in einem Origamibuch
das fallende Haar im Wind faltet.
Arme und Beine bestimmen die Struktur
der Zweige, von Druck und Feuchtigkeit schikaniert
bis die Symmetrie Blüten schlägt
und sich in Nacktheit und Naivität gen Grund wirft;
zwischen Edelweiß und Mensch wird
die Schönheit zum Kokain der Erde.