- Aus Heimatslieder, 2020
Mich dürstets nach dem Schwarz vantaner Nächte,
die Sonne stürzt sich in das Abendlicht,
was mir, dem Sehnenden, der Abgang brächte;
das Licht des Abends auf mein Angesicht?
Der Tag verdrängt mich und will mich verwerfen
mit sichtbar nichts lässt er mich in die Fernen,
die sich sehr still sich um mich windend werfen,
so stehn die Bäume in dem silbernen
Entfernten dem Verlorenen entgegen.
Ich habe Dich zum ersten Mal gesehen,
ein langer Weg auf dem die Amseln kreisen,
der zwischen allem steht, ich will ihn gehen,
und wie auf einer Steigung oben preisen
die Hügel aufgespannt die alte Welt,
in der ich wanke, bin und vielgestaltig
bist du es, der mich sieht und Strenge hält:
Nun steh ich hier vorm Berg, du bist gewaltig,
ob meiner Ehrfurcht werde ich geringer,
auf viele unbeschreiblich schöne Weisen
zerwirfst du Großer mich in tausend Teile,
ich werde still, verstumme, ich will reisen
und meine Teile werden dein Bezwinger.
Es ist, obschon des anvertrauten Bildes,
in dem die Lerchen laut die Harfe spielen,
als ob ein fernes Meer, ein leises mildes,
sein Rauschen auf die Wälder und den Stielen
der Wiesen legt. Die Lichtung, die am Rande
des Waldes ihren Mantel offen legt,
der Wiesen Wangen kräuseln sich, die Sicht:
Ein Kirchenturm, der in die Ferne schlägt,
im Dorf ist es die Einsamkeit, die spricht,
und unbelebt sind nur die kleinen Straßen,
die keine Gassen kennen, nur Alleen
in denen viele Menschen friedvoll saßen,
und sich im schwülen Sommer wieder sehn.
Nun denk ich nach, vergleich, was ihnen gliche,
denn all die Bilder tragen tausend Namen,
sie lassen sich mit Ehrlichkeit umrahmen,
denn alle Wege, Menschen, Wälderstriche
sind mir die Heimat, die ich so sehr liebe.