Und nochmal etwas Älteres aus der eher experimentellen Ecke - es würde sich natürlich auch in der Humorabteilung wohl fühlen...
KüsseMein Denkding is ganz schwurbedoll
vom Schwuppguck in Dein Strahlesicht,
so lecklipp Fünfrot knutschig woll,
ich Dir, Du mir, wir (ins Gedicht).
Durchs Hautriech summselhummeltauch
kriechtiefig busungsschmusig ein,
wir Handgevier, wir Liebebrauch,
Du Dein, ich mein (beiseinsig sein).
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Fünfrot spielt auf ein Minnelied von Heinrich Hetzbold von Weißensee (14. Jh.) an, worin die Angebetete Ihrem Verehrer einen Luftkuss spendet, indem sie mit ihren Lippen lautlos das Wort "fünfe" (viunviu) formt. Die jeweils letzten Zeilen der beiden Strophen verweisen auf das Gedicht Anna Blume von Kurt Schwitters.