Allen Missionierenden

[Erich Kykal]

I

Wenn Gott und Teufel beide dich ersuchen,
doch bitte nur „das Richtige“ zu tun -
enthalte dich und bleibe opportun!
Ein jeder möchte deine Reise für dich buchen

nach seiner Kirche, und dein Stück vom Kuchen
zerbröselt auf zu vielen fremden Lippen!
Das Märchen von der „Wahrheit“ kannst du kippen:
Getrost lass dich von Gläubigen verfluchen,

sie lernten und sie wissen es nicht besser,
und steuern ihrer Geister träge Schiffe
allein durch sittsam stehende Gewässer.

Der freien Strömung lebende Gedanken
beängstigen ihr Wesen, das die Riffe
des Meeres fürchtet, das sie niemals tranken.

II

Respektlos allen anderen Entwürfen
des Lebens gegenüber sind die Zeugen,
die Wirklichkeit den eignen Werten beugen
und alle Seelen, die des Trosts bedürfen,

geschickt in ihren Lächelnetzen fangen,
weil sie in ihrer Schwäche nicht ertragen,
dass manche ihrem Credo widersagen
und mündig frei sind von der Beter Bangen!

Der schwache Geist errichtet sich Gesetze
und drängt sie allen andern gerne auf,
damit nur nichts ihr Lebensbild verletze,

das sich nicht züchtig ihrer Ordnung fügt,
denn das Verdrängte nimmt man leicht in Kauf,
solange man sich konsequent belügt.

[Agneta]

Beifall, Beifall, lieber Erich. Ich bezieh es nicht nur auf Religion, Kirchen, Sekten, denen wir alle mit der Taufe unterworfen wurden. Sondern auf jegliche "Missionierung und Umerziehung".
Freie Geistesentwicklung und Handeln sind nicht gewollt und oft unmöglich. Es ist einerseits das vermeintliche Wissen, besser zu sein, und andereseits eine wunderbare Macht, die man so über Menschen hat. Also nichts als Heuchelei
Auf die Kirche bezogen, gilt dies besonders, aber neu belebt wird diese These auch über die Migranten, die einen Islam mitbringen, der unseren Grundgesetzen widerspricht.
Ich glaube an Gott, ich bete auch gelegentlich, und meide doch die Strukturen der Organisationen. Klappt gut.
LG von Agneta

[Erich Kykal]

Hi Agneta!

Als Teenager hätte ich gern an einen gütigen Gott glauben wollen, das hätte mir damals über manches hinweggeholfen. Indes, mein Verstand und das Wissen über das Universum standen dem immer entgegen, denn je mehr man über alles weiß, desto unwahrscheinlicher erscheint einem die Möglichkeit, bzw. die Wahrscheinlichkeit einer göttlichen Existenz.

Heute bin ich so weit, dass ich sage: Selbst wenn es einen Gott gäbe - warum sollte ich ihn anbeten? Ein Gott, den ich ernst nehmen könnte, hätte keine "Verehrung" nötig, ich als sein Kind würde mich nur ernst genommen fühlen wollen, wenn mein "Vater" keine Anbetung von mir verlangte!

Vielen Dank für dein freundliches Echo! 

LG, eKy

[Curd Belesos]

Selbst wenn es einen Gott gäbe - warum sollte ich ihn anbeten? Ein Gott, den ich ernst nehmen könnte, hätte keine "Verehrung" nötig

Moin Erich.

Danke
für diese Ausführung zu deinem Gedicht,
das mir aus der Seele spricht,
denn ich glaube nicht
an das Gericht
eines Gottes.
 
Mein neustes MRT zeigt zwei größere Raumforderungen unter der Hirnhaut............ich bin davon überzeugt keinen Gott zu treffen, wenn ich einst wieder zu Staub werde.

LG
CB

[Erich Kykal]

Hi Curd!

  Soll das heißen, du hast gleich 2 Hirntumore!?  - Hoffentlich die gutartige, eingekapselte Sorte ...

LG, eKy

[Curd Belesos]

Moin Erich,

es war ein langer Weg, aber es sind die "Guten" zwar etwas größer aber in meinem Alter spielt das keine Rolle mehr.
Der rasante Sehkraftverlust macht mir mehr Sorgen.
Seit Nov. 18 sind es auf dem linken Auge 40 Prozent und auf dem rechten 20. In zwei Wochen erneute Überprüfung.

Aber es ist tröstend zu wissen, dass es Hörbücher gibt 

Man liest sich. 

LGH
CB

[Erich Kykal]

Hi Curd!

Da wünsche ich dir natürlich das Beste!

LG, eKy

[Agneta]

ich sehe es nicht als ANBETUNG, lieber Erich, sondern als beten zu ihm um Hilfe. Der evangelische Glaube, in dem ich getauft wurde, kennt keine Götzenfiguren und Heiligenbildchen...Lg von Agneta

[Erich Kykal]

Hi Agneta!

Das "Bitten um Hilfe" zeigt doch nur die Schwäche und Bedürftigkeit Gläubiger besonders deutlich.

Ich kriege mein Leben selbst auf die Reihe, und das Unausweichliche akzeptiert man eben. Was soll also das Gejammer ... Schmerz und Verlust sind Teil des Daseins, da hilft kein Beten zu fiktiven Heilsgestalten!

Und leider gibt es viele "Anbeter", die sich geradezu in selbstverleugnender Unterwerfung suhlen, um dem Diktat ihres Gottes "dienen" zu dürfen! Seine Größe wird zu ihrer Größe, sie blähen sich innerlich auf im Schatten seiner Allgewalt und hinterfragen moralisch nichts mehr - nur noch blindes, stupides Nachfolgen und Missionieren, und sei es mit Feuer und Schwert!
Bei uns Hexenverbrennung, Inquisition und Kreuzüge, im Islam Steinigung, Unterdrückung und/oder Beschneidung der Frau, Djschihad und kulturimmanenter Kadavergehorsam! Die Pharisäer, die alle anderen terrorisieren im Namen der "einzig möglichen Wahrheit", sind bei jeder Religion dieselben ... 

LG, eKy