Meine Nächte sind nicht so erfreulich, sie sind eigentlich Nächte per se, sozusagen Becken der linden seelischen Ratlosigkeit, was übrigens einer Harmonie nicht zuwiderlaufen muss. Deswegen habe ich mich bislang auch höflich zurückgehalten, Form und Ausdruck sind mir fast ein wenig zu zärtlich.
Die Verse sind sehr rein, reine Seide, reiner Fluss. Das meine ich so, wie ich es sage und hoffentlich ist es verständlich. Nichts ist da wacklig, die Erzähldiktion wird nicht brüchig oder wirr. Vielen sagt das zu, einige wenige fühlen sich „symbolistisch übersättigt“. Ich bin frech, ich liege auf der Lauer, ich klicke mich so durch…
Und es gibt natürlich auch Divergenzen – just gelesen, aufgeschnappt, Zitat: das Zwielicht ist fürchterlicher, als die Dunkelheit…
Du siehst dich vielleicht als „Beschreiber“, Beobachter, da ist dort der Regenschauer und dort ein letzter Spaziergänger, während ich eher die Warte des Inneren, Ringenden usw einnehme – na ja, es kommt mir halt heut spontan so vor.
Im Übrigen assoziier(t)e ich „blau werden“ mit „strenger werden“, „stärker, reiner, weiter, tiefer, selig reicher, kräftiger, eben kühler, blauer werden“ und auch auf diese Tugend der Mensch-Philosophen (nicht Humanisten, Humboldtsche glaub ich auch eher nicht) habe ich kaum noch Lust mehr.
Dies Gemurmel zur Ergänzung – viele Grüße
M.