Autor Thema: Zeit  (Gelesen 815 mal)

wolfmozart

Zeit
« am: Februar 23, 2019, 11:46:20 »
Im Augenblick des Schmerz´
Willst Du Dich der Zeit entkleiden
Willst Du Dich der Zeit
Entleiben
Doch sie spricht: Nein

"Du warst im Glück mein Kind
Und griffst nach meiner reichen Hand
Nun schau genau und sei nicht blind
Sieh in mein schmerzend Herz
Das unter Weh´n dein Glück erfand"

Sufnus

Re: Zeit
« Antwort #1 am: Februar 26, 2019, 16:11:15 »
Lieber wolf! :)
Ich finde die Form, die teilweise Auflösung von Metrum und Reim, wie auch das mutige Spiel mit dem totgerittenen und doch nicht tot zu bekommenden Reimpaar Herz-Schmerz sehr ansprechend. Das gefällt mir! :)
Nur die Zeile "Nun schau genau und sei nicht blind" ist für mich etwas banal, eine doppelgemoppelte Aufforderung in verdrehter, antiklimaktischer Reihenfolge: wer die erste Aufforderung befolgt und "genau schaut", benötig keine Aufforderung mehr, nicht blind zu sein.
Und unabhängig von diesem Gedicht würd ich generell zu bedenken geben, ob Du nicht weniger Gebrauch von Apostrophen machen solltest? Die sehr ausführliche Verwendung dieses Zeichens in Deinen Gedichten erzeugt für mich ein recht "sperriges" Textbild und wirkt irgendwie seltsam aus der Zeit gefallen. Aber vielleicht bin ich da auch überempfindlich?
Davon ab: gerne gelesen habende Zeilen! :)
Lg,
S.

wolfmozart

Re: Zeit
« Antwort #2 am: M?RZ 02, 2019, 18:47:19 »
Hallo Sufnus,

dank wie immer für deinen ausführlichen Kommentar, der Hand und Fuß hat.
Ich lass teilweise Apostrophe weg, nur zum Teil setz ich sie.Vielleicht sollt ich das noch mehr durchziehn. Ich hab nichts dagegen, nur die angelernte Schul-Orthograpie schlägt da manchmal durch.
Drum schau genau und sei nicht blind....soll durch Verdoppelung bewusst die Aussage des Wahrnehmens verstärken aber ich seh schon dass das nicht allen gefällt.

Liebe Grüße und schönes Wochenende wolfmozart