Autor Thema: Wähler im Walde oder Nach der Wahl ist vor der Wahl  (Gelesen 1283 mal)

Agneta

  • Gast
Wähler im Walde oder Nach der Wahl ist vor der Wahl
« am: Oktober 15, 2018, 09:32:05 »
Wähler im Walde
oder Nach der Wahl ist vor der Wahl

Welch ein Zetern in den Zedern,
Wehren in den Koniferen,
grobes Dreschen in den Eschen,
wildes Reiben zwischen Eiben.
Dann ein Schlichten in den Fichten
und ein Suchen in den Buchen.
Welch Gewinde zwischen Linde-
voller Grazie - und Akazie
Und die Perle, ja, die Perle,
hockt wie Buddha in der Erle.



Sufnus

Re: Wähler im Walde oder Nach der Wahl ist vor der Wahl
« Antwort #1 am: Oktober 15, 2018, 11:02:42 »
Liebe Agneta,
die sehr schönen Doppelreime und das durchgängige "Baumthema" mag ich sehr gerne, nur die Verbindung mit der Politik ist für mich ein wenig undurchsichtig, weshalb ich das Gedicht als noch nicht so ganz "in der Balance" befindlich empfinde. Ohne die Hinweise auf die Wahlen und die Anspielung auf Angela Merkel ist es ein durchaus substantielles Nonsensgedicht, durch die "Politisierung" bekommen die Verse eine Bedeutungsschwere, die sie dann (so empfinde ich das ganz subjektiv) nicht so richtig einlösen können. Wo ist der Zusammenhang zwischen den Bäumen und den Wahlen? Es wäre das ein oder andere denkbar ("im Wald stehen?", zeternde Vogelschwärme in Baumkronen?), aber es bleibt für mich etwas unfertig. Auch das Buddhabild fügt sich dann für mich nicht so richtig zu den Bäumen. Vielleicht fehlt bloß eine zweite Strophe als Ergänzung? Oder ich sehe einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht.  8)
Liebe Grüße vom manchmal etwas (über)peniblen
S. :)

Agneta

  • Gast
Re: Wähler im Walde oder Nach der Wahl ist vor der Wahl
« Antwort #2 am: Oktober 15, 2018, 18:53:26 »
Ja, so hatte ich es gedacht, lieber Sufnus, Satire eben. Mit Konnotation, den Wald vor lauter Bäumen nicht sehn,  im Wald stehen- nicht mehr genau den Überblick haben, hinter die Fichte führen..
Der Wähler kommt sich veralbert vor und kennt sich nicht mehr aus, denn alles, was geschieht, ändert  nichts. Es regieren die, die immer regiert haben, auch, wenn sie massiv Stimmen verlieren, Merkel bleibt wie ein Buddha, wahrscheinlich noch, wenn mein Enkel wählt...GGG Alles wird sich schön geredet und der Wähler fragt sich, warum er überhaupt wählt.
Warum nicht mal den sozial-linkeren eine Chance geben, alles mal komplett umwerfen, aber nein- koalliert wird immer mit den Gleichgesinnten, SPD ist nur der Steigbügelhalter und die braune Brut lacht sich ins Fäustchen.

Dies alles soll die Symbolik konnotieren.
LG und danke von Agneta

Sufnus

Re: Wähler im Walde oder Nach der Wahl ist vor der Wahl
« Antwort #3 am: Oktober 15, 2018, 18:59:17 »
:) "Hinter die Fichte führen" kenn ich als Ausdruck noch nicht... was sich dann wohl hinter der Fichte alles abspielt? Wobei Fichtenstämme ja in der Regel nicht so dick sind... wird sich also wohl nichts allzu Schlimmes dahinter abspielen.  :)

Agneta

  • Gast
Re: Wähler im Walde oder Nach der Wahl ist vor der Wahl
« Antwort #4 am: Oktober 16, 2018, 09:56:29 »
du kennst den Ausdruck: jemanden hinter die Fichte führen, im Sinne von jemanden Vera..., jemanden hinters Licht führen, nicht? Wo wohnst du denn? GGGGGGG Gerade, wo ich versuche ein Synonym dafür zu finden, fällt mir auf, hinters Licht führen: Fichtenwälder sind sehr dunkel. normalerweise, heute haben die ja alle unten keine Nadeln mehr... Klimawandel eben.

Kleiner Scherz:

Hinter einer Fichte ficht er,
doch die wird fast täglich lichter.

Lächeln von Agneta ( leider kann ich keine Smilies machen...