Hi Cypi!
Jeder geht anders mit den eigenen Dunkelheiten um, jeder empfindet sie wohl auch anders. Da gibt es keine Gemeinrezepte. Dem Serienkiller sieht man es nie an, und erwischt man ihn, wundert sich jeder, wie durchschnittlich das "Monster" ist. Vorher WILL es kaum einer glauben, weil die Grenze zwischen Normalität und Irrsinn so täuschend dünn ist, und hinterher heißt es: "Er war immer so höflich und zuvorkommend - dem hätte ich das NIE zugetraut!"
Darum geht es in diesem Gedicht. Die meisten Wölfe müssen sich gar nicht erst als Großmutter verkleiden, um Rotkäppchen auf's Glatteis zu führen! Man hält sie für brave Hündchen, die nur spielen wollen ...
Hier nun scheint ein solcher Täter, betört vom Zauber der süßen Unschuld, sich beherrschen zu wollen - er warnt das Mädchen sogar. Aber es glaubt ihm nicht. wird er an sich halten - oder doch ganz Wolf sein und das Kitz reißen? Das bleibt offen. Der Täter ringt noch mit seinen Fratzen, seinen Dämonen, die ihn innerlich gezeichnet haben ...
Wie auch immer, die Lektion lautet: Allzu großes Vertrauen kann ungesund sein! Uneingeschränktes Vertrauen, also völlige Reinheit und Unschuld des Geistes kann aber auch schützen. Es kommt auf das Monster an.
Die Form ist frei - ich folgte nur der Sprachmelodie und ihrem Takt und Betonen, allerdings mit Reimen. Soviel muss sein!
LG, eKy