Autor Thema: Dreifaltigkeit  (Gelesen 993 mal)

Erich Kykal

Dreifaltigkeit
« am: Juli 05, 2018, 13:08:34 »
Drei Dinge brauchen wir für wahres Leben:
Die Liebe, die Vernunft sowie das Wissen.
Wer diese fügt, wird keine Wohltat missen,
und was ihm zugemessen, vielfach geben.

Wir brauchen keine Herren, um zu dienen,
Altäre nicht, sie darauf anzubeten,
und keine Losung, die ein Um-sich-Treten
ermächtigt mit erbarmungslosen Mienen.

Die Wahrheit nicht, denn sie verkauft sich billig,
die Freiheit nicht, die jeder anders achtet
und keinen Gott, der nach Verehrung trachtet
und herrscht, ob zornig oder segenswillig.

Drei Dinge brauchen wir für wahres Leben:
Die Liebe, die Vernunft sowie das Wissen.
Auf diese Pfeiler gründe dein Gewissen
und mündige dein Werden und Bestreben.
« Letzte Änderung: Juli 05, 2018, 13:10:52 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re: Dreifaltigkeit
« Antwort #1 am: Juli 06, 2018, 13:39:08 »
Gelungene Rettung des Begriffs für eine sinnvolle Lebensgrundlage.

Sehr gern gelesen.

LG gummibaum


« Letzte Änderung: Juli 06, 2018, 20:11:45 von gummibaum »

Copper

Re: Dreifaltigkeit
« Antwort #2 am: Juli 06, 2018, 15:16:41 »
Hallo Erich,

na endlich mal eine nachvollziehbare Dreifaltigkeit.

Ein sehr schönes Gedicht, mit viel Weisheit und Lebenserfahrung.

Mit der religiösen Dreifaltigkeit konnten die ersten Christen, die ja noch Juden waren, die Göttlichkeit Jesu begründen.  Für die Juden gab und gibt es nur einen Gott. Die Dreifaltigkeit war also eine Lösung aus der Erklärungsnot.

Selbst Jesus sagte, lt den überlieferten Evangelien, : Es gibt keinen anderen Gott, als unseren Vater im Himmel.

LG. Copper


Erich Kykal

Re: Dreifaltigkeit
« Antwort #3 am: Juli 06, 2018, 16:26:50 »
Hi Gum, Copper!

Das Gedicht entstand aus meinem Ärger über einen recht manipulativen Vortrag unserer Religionslehrerinnen, die von "Liebe, Vernunft und Wahrheit" plauderten, und dass immer Gott drin wohne - wohnen MÜSSE sozusagen und so weiter ... - Der übliche Seelenfängerkram eben: Im Verlauf der Aufhängergeschichte wurde das Wort "Wahrheit" immer öfter mit Gott gleichgesetzt und zuletzt ganz ersetzt - ziemlich offensichtliche Beeinflussung, wie ich fand. So als wären diese Begriffe ein und dasselbe -  müssten es sein!

Das hat mich - als Gehirnbenutzer - geärgert, und das hat letztlich zu diesem Gedicht geführt: MEINE Version dessen, was wir "brauchen"!

Vielen Dank für eure Gedanken!  :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.