Autor Thema: Ich bin meine Insel oder Kritik, die ich mag  (Gelesen 1680 mal)

Günter

Ich bin meine Insel oder Kritik, die ich mag
« am: September 27, 2017, 18:33:28 »
Einst wollte ich Unsterblichkeit erlangen.
Das Wie jedoch war mir noch nicht ganz klar.
In Schemata des Denkens eingefangen,
erschien ein Weg allein mir offenbar.

Nachkommen sind von mir heran zu ziehen.
Sie tragen mich ins kommend neue Licht.
Doch übertrage ich bei all meinem Bemühen,
das was ich bleiben will, auf andre Menschen nicht.

Heut sind darum Gedanken meine Kinder.
Sie fügen sich und kennen nie ein Widerwort.
Sie freuen mich und schmeicheln mir nicht minder
und folgen mir zu jedem fernen Ort.

Beginne ich, mein Denken aufzuschreiben?
Wer wird es lesen? Wird man mich verstehen?
Kritiken, die verstehen auszubleiben,
nur sie allein, sie machen mir das Leben schön.
« Letzte Änderung: Oktober 16, 2017, 09:22:18 von Günter »

Agneta

  • Gast
Re: Ich bin meine Insel oder Kritik, die ich mag
« Antwort #1 am: Oktober 11, 2017, 20:10:44 »
der einsame Wolf in der Steppe, lieber Günter- und doch sind wir alle, die wir dichten, auf Kommunikation angewiesen, um herauszufinden, ob man verstanden wird, ob es ankommt, was man zu sagen hat.
Schmunzelgrüße von Agneta

Günter

Re: Ich bin meine Insel oder Kritik, die ich mag
« Antwort #2 am: Oktober 11, 2017, 22:20:27 »
Liebe Agneta,
wenn alle Reaktionen ausbleiben, wenn die Kommunikation fehlt, wenn das Verstanden werden nicht stattfindet -
dann bleibt nur der Steppenwolf übrig.
Da dieser Beitrag aber unter Eulenspiegeleien steht, kann es nicht so ganz ernst gemeint sein.
Ich stelle oft fest, dass Menschen nicht mit Kritiken umgehen können und ihr Welt nur dann heil ist, wenn Kritiken ausbleiben. Für einen solchen Menschen schrieb ich dies Gedicht und seine Reaktion zeigte mir, wie ich ins Schwarze traf. Das ist die Ambivalenz des Dichters, er möchte weder Kritik noch Ignoranz. Leider lässt sich beides kaum vereinbaren.
Habe lieben Dank für Deinen Kommentar!
Liebe Grüße Günter

Agneta

  • Gast
Re: Ich bin meine Insel oder Kritik, die ich mag
« Antwort #3 am: Oktober 12, 2017, 10:14:22 »


Lieber Günter,

ich hatte "Kritiken" wertneutral gesehen, du aber meinst Kritik, also negative. Die, die sich keine Kritik wünschen, also nur Lob, die sind gar nicht so selten im lyrischen Forenbereich. Aber auch im Leben.
Austausch muss auch Kritik beinhalten, finde ich, auch im Leben, allerdings nicht aus "Selbstverherrlichung" des Kritikers, sondern wohlwollend, freundschaftlich. Das sollte eigentlich jeder vernünftige Mensch akzeptieren können.

LG von Agneta

Günter

Re: Ich bin meine Insel oder Kritik, die ich mag
« Antwort #4 am: Oktober 12, 2017, 22:32:47 »
Liebe Agneta,
Du hast natürlich in beidem Recht. Kritik kann positiv und negativ sein, doch landläufig wird sie negativ angenommen.
Sie ist auch nötig, doch manch einer verträgt sie nicht.
Gerade Dichter sind besonders berührt.
Danke fürs nochmalige Kommentieren.
Liebe Grüße Günter

cyparis

Re: Ich bin meine Insel oder Kritik, die ich mag
« Antwort #5 am: Oktober 15, 2017, 14:10:47 »
Lieber Günter,

eigentlich ist das keine Eulenspiegelei sondern ein wundeeschön in Verse gesetzte Selbstbeschreibung, an der ich nichts auazusetzen habe außer diesem Vers:

wer wird es lesen und wird man mich verstehn?

Mir paßt das und so gar nicht in die Melodie.
Wie wäre es mit

Wer wird es lesen? Wird man mich verstehen?


Ansonsten sauber, tipp-topp und mit Gewinn zu lesen.

Lieben Gruß
von
Cyparis

Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Günter

Re: Ich bin meine Insel oder Kritik, die ich mag
« Antwort #6 am: Oktober 16, 2017, 09:21:05 »
Liebe Cyparis,
der Eulenspiegel-Teil beschränkt sich auf die letzten zwei Zeilen, da hast Du Recht!
Deinen Hinweis nehme ich gern auf, danke und auch für das "mit Gewinn zu lesen"!
LG Günter