Hi Laie!
Wunderschön - wie zu erwarten!
Einzig mit S1Z5 bin ich nicht so ganz glücklich. Das "beugt sich" passt mir melodisch wie klanglich nicht so recht in den Satz. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die letzte Silbe von "Linderung" laut Takt betont sein sollte, was aber aus verständlichen Gründen verschluckt wird. Das folgende "beugt" ist aber ebenfalls unbetont, wodurch ein scheinbarer Senkungsprall entsteht. Dieser wirkte sich weit weniger stark aus, wäre die dem Wort "Linderung" folgende unbetonte Silbe sehr kurz und Teil eines längeren Wortes, also kein eigenes ganzes Wort, zB. so:
"und Linderung umflutet schon das Land."
Weiter könnte ich ausführen, dass das "Sich-über-etwas-Beugen" an sich nichts über die Absichten des sich Beugenden aussagt, ein Attentäter mit gezücktem Dolch beugt sich ja auch über sein Opfer. Ein stärker mildernd und heilend wirkendes Wort dafür wäre also durchaus hilfreich. Auch die nur kurzen oder hell klingenden Vokale (eu, i) und der Zischlaut von "sich" konterkarieren die erwünschte Wirkung einer Linderung.
Der Rest ist mir ein Lyrikfest!
LG, eKy