Der Korb
Sie hat mir einen Korb gegeben
und einem andern ihre Hand.
So lässt sie den Rivalen schweben
und bringt mich fast um den Verstand.
Doch fast nur. Wenn ich mich bedenke,
ist so ein Korb doch auch was wert.
Ich trage darin die Geschenke,
die mir das Leben noch beschert.
Und ist er nicht aus Weidenzweigen,
aus Binsen oder Peddigrohr,
so wiegt er umso mehr mein Eigen
und zärtlich das, was ich verlor...
Ein Küsschen
Ein junges Küsschen, noch verspielt,
das sich an keine Regel hielt,
sprang zwischen Lippen hin und her,
als wenn es unverfänglich wär.
Die Ehegatten, schlicht und treu,
verloren zügellos die Scheu
und suchten jedes Lippenpaar.
So kam die Ehe in Gefahr.
Der Kommissar verzieh den Mord
und warf die strenge Dienstpflicht fort.
Er gab dem Mörder zum Verdruss
der Vorgesetzten einen Kuss.
Der Fähnrich brach die Wehrmoral.
Er züngelte den General.
Die Nonnen hat der Papst ertappt.
Ihr Pingpongküssen galt dem Abt.
Doch dann verschwand mit einem Mal
das heitre Spiel mit dem Skandal.
Das Küsschen wuchs heran zum Kuss
und lernte, was es darf und muss…