Hallo Erich!
Ich war 2009 in der Domikanischen Republik eine lang Woche lang im Hotel, weil ich eine junge Domikanerin treffen wollte. Sie hatte zwei Kinder, Mädchen und Junge, lebte auf dem Land, das Haus glich einer Garage. Ihr Sohn Weilin war fünf und in der ersten Klasse. Sein Vater hatte die Mutter am Tag seiner Geburt verlassen, was dort in den Unterschichten häufig passiert. Der Junge war gesund, agil, aber sicher schon durch manche Härten gegangen. Wir freundeten uns an. 2010 starb seine Schwester, er selbst 2011. Hier noch die Passage aus meinem damaligen (2009 verfassten) Reisebericht, die dieses Besenspiel zu einem Zeitpunkt beschreibt, als noch einige Nachbarskinder dabei waren:
Ich habe plötzlich Lust, mit ihnen zu spielen. Ich sehe, dass Teresa den Besen abstellt und, als ich sie frage, ob ich ihn haben darf, hat sie nichts dagegen. Ich setze das Ende des Stiels auf meinen Mittelfinger und die Kinder verfolgen, wie das bekannte Objekt, diesmal mit dem strubbeligen Ende nach oben, wie eine große haarige Puppe erscheint und ohne sich festzuhalten nun auf meinem Finger tanzt. Ich gehe dabei hin und her, um jede ihrer Bewegungen zur Seite zu parieren, und als sie auch nach einer Minute noch nicht gekippt ist, lasse ich mir den gestielten Körper durch die Hand rauschen, stoppe den Fall knapp unter dem Kopf und gebe den Besen an Weilin. Weilin macht mir das Spiel sofort nach, aber die Größenunterschiede sind zu seinen Ungunsten und so schnell er in seinen Badelatschen auch hinter der Puppe herrennt, sie fällt stets schneller, als sein Finger den Lotpunkt unter ihr wieder erreicht.
LG gummibaum