Autor Thema: Vom Fachgelehrten und Lachgefährten  (Gelesen 875 mal)

Fridolin

Vom Fachgelehrten und Lachgefährten
« am: August 15, 2017, 08:50:06 »
Das Wort gespitzt hat oft der Fachgelehrte.
Beim Sport gewitzt zeigt sich der Lachgefährte.
Wer fachgelehrt, ist klar ein Besserwisser.
Vom Lachgefährt her tönt's : Gewässerpisser.

Agneta

  • Gast
Re: Vom Fachgelehrten und Lachgefährten
« Antwort #1 am: September 18, 2017, 11:18:39 »
so sehen es wohl einige, lieber Fridolin, die sich eine besserwissende Meinung aufgedrückt sehen. Dennoch sind Fachgelehrte schon wichtig, man denke an Top-Chirurgen, Wissenschaftler, Physiker, die ich bewundere und an den Professor, der meiner Mutter im Hirn den Kres wegoperierte als selbsternannte Gradmessung seines Könnens ( wie er sagte). Eigentlich war sie nicht zu retten, oder hätte bleibende Schäden haben müssen.
Nichts hatte sie, wurde gesund und ist nicht am Krebs gestorben.
Toll geschüttelt mit lG von Agneta

Fridolin

Re: Vom Fachgelehrten und Lachgefährten
« Antwort #2 am: September 18, 2017, 16:14:11 »
Hi Agneta,

solche Fachgelehrte, wie jener, der deine Mutter geholfen hat, sind nicht gemeint. Ich hatte bei meiner Gesichtsrose auch großes Glück, dass mein Hausarzt gleich die richtige Diagnose stellte und ich noch rechtzeitig in klinische Behandlung kam.

Ich denke an sprachliche Beckmesser, die nur ihre Meinung gelten lassen und nichts wissen (wollen) von regionalen Besonderheiten der deutschen Sprache. So heißt das Partizip von winken hochsprachlich gewinkt, hierzulande ist aber gewunken viel gängiger. Ebenso war die Perfektbildung mit sein bei sitzen/stehen/liegen bis Ende des 18. Jh im Deutschen die allgemein übliche, erst dann ging man im Mittel- und Norddeutschen zur Perfektbildung mit haben über. Süddeutschland und Österreich haben diese Entwicklung nicht mitgemacht. Als ich in einem Gedicht reimte:

"Statt dessen hab ich Senf gegessen,
als wäre ich in Genf gesessen."

wurde ich von einem Germanisten verrissen. Er will es nicht wahrhaben, dass solche regionale Besonderheiten noch ihre Berechtigung haben, obwohl sie auch im Duden und anderen Sprachbüchern so beschrieben werden.   

Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Liebe Grüße
Friedhelm