Hi Gum!
Eine berückende Hommage an Rilke's Panther - aus der Sicht des Käfigeisens geschrieben! Welch erfrischende Perspektive!
Du musst wissen, dieses Gedicht - damals noch Standard im österreichischen Schullesebuch - war meine Initialzündung in Sachen Lyrik, als ich so um 11, 12 herum war!
Ich weinte Tränen um den armen Panther und war tief beeindruckt, dass ein paar gereimte Sätze so etwas auslösen konnten. DAS wollte ich auch können!
Allergernst gelesen! Das hätte verdient gehabt, für sich zu stehen!
Das 2. Gedicht passt nur insoweit zu dem ersten, als es auch hier um eine umgekehrte Perspektive geht. Allerdings verstand ich das erst durch den Erklärungssatz hintennach, denn es gibt durchaus nicht unerheblich viele Männer, die gern zur Domina gehen und sich genau SO behandeln lassen, weil sie drauf stehen. Und so habe ich es zuerst denn auch für mich interpretiert.
Die Quartette sind besonders "drastisch" - ehrlich, mir grauste ein wenig beim Lesen, und ich bin keiner von den Empfindlichen, was Erotik betrifft. Aber deine Wortwahl zaubert Bilder von Huren, wie sie zur Zeit von Jack the Ripper in den Londoner Slums umgingen, verlaust, verdreckt und in besseren Lumpen, besonders das mit den ausgelutschten Brüsten, verfaulten Zähnen, ungewaschner Scham usw - Bäh, nicht meins! Wuärks!
Die Werke sind trotz der einen Verwandtschaft insgesamt so unterschiedlich, dass ich dringendst rate, sie einzeln einzustellen! Das zweite verwüstet jedenfalls brutal die Stimmung des ersten - und das gefällt mir ganz und gar nicht!
Sehr gern gelesen, aber nicht unter dem ersten.
LG, eKy