Hi Günter!
Schön geschrieben!
Ein paar Tipps:
Das Glück hat meist die Augen blind,
Normal sagt man "hat die Augen zu", "blind" bezieht man meist direkt (Das Glück ist blind). So eine Phrasenmischung wie hier ist ungewöhnlich, wenn nicht gar sprachlich unkorrekt. Würde ich unverfänglich umschreiben, zB: "Das Glück ist, wie wir wissen, blind,".es streut sein Füllhorn sinnverloren.
Wir haschen es zuweil geschwind
Es muss "zuweilen" heißen - ich glaube nicht, dass diese Art der Verkürzung hier möglich ist - zumindst fühlt es sich sehr falsch an. Andere Möglichkeit: "Zuweilen haschen wir's geschwind".und werden bald darauf geschoren.
Doch zeigt ein Blick nach vielen Jahren,
dass etwas doch zum Guten war.
Wir haben dadurch auch erfahren,
was ohne dies uns wär’ nicht klar.
Grausige Inversion! Solltest du unbedingt vermeiden, solche Verdrehungen! Altern.: "was sonst nicht deutlich wär und klar."
Der Spielraum auf den Lebenswegen
ist oft sehr klein und eingeengt.
Dem steht die Hoffnung nur entgegen,
die Kraft, die trübes Licht verdrängt.
Ob "trübes Licht" hier das richtige Bild ist? Klarer wäre: "als Kraft, die unser Pech verdrängt." Solltest du das "als" übernehmen wollen, vergiss bitte nicht, das Komma am Ende der Vorzeile zu entfernen.Gern gelesen!
LG, eKy