Weihnachten ist nicht mehr weit,
sie sieht es heut beim Shoppen,
schnell macht sie ihre Beine breit,
will für Geschenke poppen.
Der Bruder, der im Bau noch sitzt,
möcht bald ins Kino gehn,
wie einer einen andern schlitzt,
das will er gerne sehn.
Das Schwesterherz gilt als vermisst,
drum bleibt sie außen vor,
hat selber Schuld, wenn sie vergisst,
dass sie sich einst verlor.
Dem Vater reicht 'ne Bulle Schluck,
paar selige Sekunden,
die säuft er aus, mit einem Ruck
und schon ist er verschwunden.
Für Mutter soll's was nettes sein,
vielleicht ein tolles Buch:
„Wie kann ich gute Mutter sein“,
es wäre ein Versuch.
Sich selbst beschenkt sie mit 'nem Spruch,
den sie heut in der Zeitung las:
„Die beste Zeit für einen Bruch...“,
wie schade, dass sie ihn vergaß.