Autor Thema: Kirchenchoral  (Gelesen 863 mal)

Erich Kykal

Kirchenchoral
« am: November 02, 2016, 20:27:01 »
Entschwinge dich, Gewölbe du aus Klängen,
dem Glanz des Marmors, der den Lauscher bannte,
entschwinde aus dem Glauben, der dich sandte
durch dies Geflecht von steigenden Gesängen.

Wie sanft nach oben fühlen wir dein Drängen
den Bögen zu, die ihre aufgespannte
Bemalung tragen wie dem Licht verwandte
Gefühle, die an hohen Säulen hängen.

Entsteige endlich deiner Kathedrale
aus Klarheit in den Himmel, der lakonisch
sich breitet jenem seidenen Berauschen,

und nimm uns mit, geborgen in der Schale
vollendeten Entzückens aus harmonisch
gewobener Erfüllung, die wir tauschen.
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Günter

Re: Kirchenchoral
« Antwort #1 am: November 03, 2016, 09:32:12 »
Lieber Erich,
ein sehr schön klingendes Sonett. :)
Gern gelauscht!
Ich bin bei Kommata nicht sicher, aber wäre hinter 2S1Z Drängen nicht ein Komma besser?
Herzlichst Günter

Erich Kykal

Re: Kirchenchoral
« Antwort #2 am: November 03, 2016, 13:13:48 »
Hi Günter!

Danke für das positive Feedback!  :)

Das Komma dort kann man setzen oder nicht, beides ist korrekt. Ich rechne das "den Bögen zu" noch zur Drängen-Phrase (Das Drängen den Bögen zu = das Drängen in Richtung der Bögen) dazu, daher setzte ich kein Komma.
Sieht man "den Bögen zu" aber als eigenständigen Gliedsatz mit Bezug auf den nächstfolgenden Satzteil, der sie zudem näher beschreibt, wird das Komma fällig.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.