Fehlend
Worte verbleiben bedeutungslos und rar,
alte Dialoge und Bilder bleiben bestehn.
Wird die Zukunft jemals in den Sternen stehn
oder wieder kommen, was einst mal war?
Man stieg langsam aus der Asche empor
und nahm verpasste Chancen doch wahr.
Auch wenn Hoffnung wächst an jedem Haar,
so kriecht die Angst auch noch hervor.
Das Antidepressivum, das in die blaue Sucht nur führte,
längst verschollen hinter des Kämpfers tapf´ren Geist.
Obwohl das Gemüt Energie ganz zart verspeist,
fehlt der Nachtisch, der es oftmals noch kürte.
An Tagen scheint dies nebensächlich mau nur,
doch in Nächten leuchten die Sterne keinen Weg mehr.
So bleibt die Perspektive grau, die Augen leer;
doch was, wenn die Seele das Ungewisse erfuhr?
Was fehlt, das ist so nah - doch fern und vergraut;
durch kühne Präzision und eisige Distanz
wird die Unausgesprochenheit zur teuflischen Substanz,
die der fehlende Umgang, die schreiende Stille gebraut.
Was ist geblieben, nach Zusammenführung der Scherben,
wird das scheinbar Verlor´ne nun endgültig sterben?
13.10.2016