Autor Thema: Alter  (Gelesen 978 mal)

Günter

Alter
« am: November 03, 2016, 10:15:50 »
Mit dem Alter kommt im Geist die Ruhe,
bringt dem Menschen die Gelassenheit.
Weisheitsgaben tragen statt Getue,
denn zur Milde ist er nun bereit.

Störrisch zeigt er allzu oft der Jugend,
da er nicht dem Neuen zugewandt,
was er hält von altem Brauch und Tugend.
Hat sich ihm das Gestern eingebrannt?

Warme Güte dringt durch die Gedanken,
Selbstbewusstsein hat den Weg geprägt.
Zeigt das Leben täglich neue Schranken,
so wird Last und Pflicht ihm auferlegt.

Weisheit soll ihn vor dem Zorn behüten,
mit Gedenken letzte Tat vergüten.

Erich Kykal

Re: Alter
« Antwort #1 am: November 03, 2016, 13:17:36 »
Hi Günter!

Ein schöner, auch leicht kritischer, aber überwiegend positiver Blick auf die Tugenden des Alters und der Reife.

Ist das die englische Sonettform? Hat die nicht meist vier Quartette?

Sehr gern gelesen!  :) (Bin ja auch schon im "reifen" Alter ...  ::) )

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Günter

Re: Alter
« Antwort #2 am: November 03, 2016, 14:30:56 »
Lieber Erich,
ob es ein englisches ist? Da müsste ich nachschauen. ich denke, dass Kenner dies verneinen würden.
Das englische ist soweit ich weiß, sehr streng in der Form, nicht nur 3x4 plus 1x2, sondern auch Hebungsanzahl und Reimform.
Ich nehme das nicht so genau, doch habe ich versucht, die Dialektik einzuhalten. Das ist der Punkt am Sonett, der mich am meisten reizt.
Für Deine freundliche Bewertung danke ich sehr.
Herzlichst Günter