Du alte Stadt, die sich aus Untergang erneute,
du tiefer Brückenschlag der Zeit aus blondem Stein!
Cäsarenlettern deiner Flanken scheint bis heute
ein wie aus Weltenkern geschnitzter Widerschein
in den Verlauf der schrittpolierten Marmorgassen,
wie ein Gewicht, das aus Erinnern und Zerfall
wir Nachgeborenen in uns entgleiten lassen
wie Tagesglut in überstirntes Weltenall.
Du Stadt des Märchenmöglichen, was du berührtest
in großen Seelen, es verwob sich dem Gefühl
mediterraner Nachmittage, und du führtest
ihr sinnenschweres Schauen an dein Brunnenspiel,
aus dessen Tropfenklang sich leicht und immer lichter
ihr Blick in sommerwarme Abendhimmel schwang,
wenn die das Äthergold bespiegelnden Gesichter
sich lächelnd öffneten zu deinem Lobgesang!
(Frühes Werk, ca. 9 Jahre alt, leicht überarbeitet)