Autor Thema: Früh um halb acht ...  (Gelesen 1348 mal)

cyparis

Früh um halb acht ...
« am: Juni 21, 2016, 15:03:02 »
Es war am Morgen, so halb acht,
ergo ganz kurz nach Mitternacht,
ich kakle sanft wie im Traum
mit meinen Hühnern, Kükenflaum.
Beim "Velmaaaa!!!!" bin ich aufgewacht.

Ich mag es lieben oder hassen,
die Blase zwingt zum Wasserlassen,
gottlob noch ohne große Pein.
Auch Stabhochsprung muß nicht mehr sein.

Doch mein Gekröse, alle Wetter!,
zwingt mich auf Plumpsklos alte Bretter,
damit das Drinnen sich entleere
und sauber sei des Dichters Sphäre.

Ich muß gestehen: Ja, es ist
in meinen Därmen nur noch Mist.
Den Traktor hab ich längst gemieden
(ich saß auf meinen Hämorrhoiden)

und sitz nun auf dem Richterstuhl,
den ich geordert' bei der Uhl.
Ich lausch der Nachtigallen Sang,
auch wenn es tags ist, stundenlang.

Ich bin mir selbst der höchste Knall -
ein Luftballon pupst - leer der Ball.
"Viiiiilma!!" rufts mit lautem Schall,
"Das Hühnerfutter is schon wieder all!"

Das macht mitnichten  mich betroffen
- George Grosz war auch besoffen -
doch quält mich eine Frage sehr:
Wo bekomm ich Hühnerfutter her?


Hach, ich schau mal auf der Wiese!
Da blöken Lämmer, farblich fiese!
Zwar: Hühnerfutter gehm sie nicht.
Das macht ja nix. Bin eh nicht dicht.






21. Juni 2016

Reaktion auf ein Schmähgedicht an andrem Ort.
http://www.poetry.de/showthread.php?t=67777
« Letzte Änderung: Juni 21, 2016, 15:22:55 von cyparis »
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Pit Bull

  • Gast
Re: Früh um halb acht ...
« Antwort #1 am: Juni 21, 2016, 16:07:05 »
Donnerwetter!

Ich erinnerte mich sofort an das Sprichwort: Was dem einen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall.

wilma27 aka urluberlu ist ein armer Teufel, der sich mangels Ideen immer wieder mal über Texte anderer Dichter
hermacht, sie versucht zu verhohnepipeln und gibt damit gleichzeitig preis, daß er schlicht ein Neidhammel ist.
Die Aktion, auf der dieser Text beruht, zeigt mal wieder deutlich, wie ausgehungert Url sein muss, daß er sich nicht
zu schade dafür ist,  das boshafte Waschweib zu mimen.

Der Text gefällt mir übrigens gut und ich erwarte von Url nun eine saftige Replik  >:D

VG Pitti

cyparis

Re: Früh um halb acht ...
« Antwort #2 am: Juni 22, 2016, 13:07:27 »
Lieber Pit Bull,


von url erwarte ich erst einmal gar nichts.
Es kommt sowieso nur mit E605 gewürzte dünne Brühe, der selbst Herzen keinen Geschmack abgewinnen.

Ich weiß:
Es wurmt ihn mächtig, daß er hier keinen Einlaß findet. Das wird er zwar weit von sich weisen "niemals!!", aber nicht nur ich ich weiß es besser.
Da bleibt ihm andernorts nur die Häme. Und die kommt so knüppeldick, daß es schon wieder lustig ist. ;)

Lieben Gruß
von
Cyparis



Dein Gedicht über die Anorexie hätte ich hier gerne kommentiert.
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Zugvogel

Re: Früh um halb acht ...
« Antwort #3 am: Juni 23, 2016, 11:54:14 »
Heihi, PitBull -

das verfolge ich seit kurzer Zeit in so manchen Lyrikforen.
Seltsame Gestalten sind da zugange!
Das zieht sich von d über i und p bis zu w (hierher).

Anfeindungen und Schmähung soweit das Auge reicht.

Ich stehe nicht hintan und hinterlasse auch was im Blöken.
Hab mir so meine Gedanken gemacht.

LG
Zugvogele