Hi, Jonny!
Schön zu lesen!
Drei Kleinigkeiten:
S1Z2 - Hier klänge eine leichte Inversion betonungsmäßig besser: "winkt
einmal noch..."
S3Z3 - "Höhn" würde ich ohne Stricherl schreiben.
S3Z4 - beginnt betont nach einem unbetont auftaktenden Gedicht. Altern.: "
und liebte, was nicht Meines war..."
Wir alle stellen uns wohl diese Frage, vornehmlich dann, wenn noch ein "sicherer Abstand" zum eigenen Ende zu bestehen scheint.
Was mich das Leben nach 51 Jahren gelehrt hat? - Man hat
nie genug gesehen und gelebt, aber man kann - aus welchen Gründen auch immer - zur Überzeugung gelangen, dass es anders wäre. Wer dann aufgibt, versäumt vielleicht vieles, was ihm bei besserer Stimmung das Leben noch viele Jahre lang lebenswert gemacht hätte.
Stimmungen schwanken, und nach jedem Tief geht es auch wieder bergauf. Solche Blattvergleiche mit dem eigenen Tod passieren immer - passend zur Jahreszeit - jetzt im Herbst. Hab's selber nicht anders gemacht!
Da man aber die Zukunft nicht kennt und zum Zeitpunkt des tatsächlichen Ablebens sehr wahrscheinlich ein ganz anderer sein wird, sind derlei Gedankenspiele - so viel Laune sie dem Lyriker auch machen - im Grunde obsolet.
Das heißt nicht, dass ich das Werk inhaltlich ablehne - im Gegenteil. Es ist gut geschrieben, klar formuliert, und man weiß sofort, worum es geht. Der Rest von meinem Kommi ist wichtigtuerisches Psychogelaber!
LG, eKy