Autor Thema: Das schlafende Kind  (Gelesen 815 mal)

Erich Kykal

Das schlafende Kind
« am: September 30, 2015, 16:48:09 »
So still, ein in sich ruhendes Versprechen
an große Dinge aus dem Lied der Ferne,
betrachte ich dein Angesicht so gerne.
Noch frei von Zweifel, Reue und Gebrechen

beatmet es die Träume, die dich tragen,
als hörtest du beim Gang mit der Laterne
durch Dunkelheit das Singen deiner Sterne,
und wüsstest alle Zeit, was sie dir sagen.

Die feinen Züge, sich gen Morgen neigend,
versprechen sich dem Kommenden im Lichte,
und was dem neuen Tag entgegenschweigend

du innerlich noch abgekehrt betrachtest,
bestimmt vielleicht schon morgen die Geschichte,
und niemand weiß, wie gut du ihrer achtest.
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re: Das schlafende Kind
« Antwort #1 am: Oktober 02, 2015, 12:58:40 »
Lieber Erich,


das ist eine so liebevolle und tiefe Betrachtung, daß ich auf wundersame Weise ganz wehmütig werde.

Nimmersatte Grüße
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re: Das schlafende Kind
« Antwort #2 am: Oktober 02, 2015, 15:16:16 »
Hi, Cypi!

Ich habe zwar keine eigenen Kinder und schau fremden Kindern schon mal gar nicht beim Schlafen zu, aber ich kann mich in solche einen Gedanken hineinversetzen, wie du ihn in deinem Kommi beschreibst. Hätte ich Kinder, ich würde sie gern schlafen sehen!

Wären Kinder nicht so kompromisslos positiv und lebenshungrig, sie könnten die Welt wohl kaum ertragen!
Dabei vergisst man gerne, dass Dinge wie Mitgefühl und Moral Erziehungssache sind, also der Beeinflussung durch die Umwelt unterliegen. "Genetisch böse" ist wohl kaum jemand, abgesehen von einigen psychopathischen Sonderfällen, bei denen ihr Fehlverhalten anders nicht erklärbar war.
So gesehen bekäme jede Kultur also mehr oder weniger den Nachwuchs, den sie verdient hat!

Das schlafende Kind ist ein Sinnbild der Unschuld, ein Versprechen an die Zukunft - aber in seinen Träumen, die es der Welt verdankt, nistet oft schon die Schuld von morgen!
Geschlagene Kinder lernen schlagen, vernachlässigte lernen Kälte, verwöhnte lernen zu wenig, usw...

Das Leben spielt immer sein eigenes Spiel, und man kann - und soll sogar - nur begrenzt Einfluss nehmen. Tu dein Bestes und hoffe das Beste - so könnte man Kindererziehung zusammenfassen!

Vielen Dank für deine Gedanken!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re: Das schlafende Kind
« Antwort #3 am: Oktober 02, 2015, 15:59:32 »
Hi, Cypi!

Dabei vergisst man gerne, dass Dinge wie Mitgefühl und Moral Erziehungssache sind, also der Beeinflussung durch die Umwelt unterliegen. "Genetisch böse" ist wohl kaum jemand, abgesehen von einigen psychopathischen Sonderfällen, bei denen ihr Fehlverhalten anders nicht erklärbar war.
So gesehen bekäme jede Kultur also mehr oder weniger den Nachwuchs, den sie verdient hat!

Geschlagene Kinder lernen schlagen, vernachlässigte lernen Kälte, verwöhnte lernen zu wenig, usw...
 Tu dein Bestes und hoffe das Beste - so könnte man Kindererziehung zusammenfassen!


LG, eKy

Wie wahr gesprochen, lieber Erich!

Die Eltern (und auch die Lehrer) haben es in der Hand, das Menschenkind zu formen.
Das wird mir fast täglich vor Augen geführt, denn ich laufe nicht mit Scheuklappen durch die Welt.

Laß uns hoffen!


Lieben Gruß
von
Cypi
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
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