Hi, larin!
Wunderschön - Bruder Schlaf und zuletzt Schlafes Bruder!
Die Kür:
Z1 - Du beginnst betont in einem unbetont auftaktenden Gedicht. Als Einstieg geht das wohl, mir persönlich wäre ein konsequentes Schema lieber.
Z2 - Undifferenzierter Auftakt. Man kann die Zeile betont oder unbetont anlesen. Ein klar unbetonter Beginn wäre indes wünschenswert.O Bruder Schlaf,
ich will dein Loblied singen,
bevor in Tages Unrast du enteilst.
Oh treuer Freund! Wie du auf sanften Schwingen
vergangne Kümmernisse kost und heilst!
Z1 - "du nimmst dich an der Wunde" kann missverständlich interpretiert werden: "Sich der Wunde annehmen" oder "sich an der Wunde nehmen".Wir ruhen still, du
linderst jede Wunde
und wiegst sie in den Armen. Manche Not,
manch bittres Weh erfährt die Gunst der Stunde.
Behutsam führst du uns ins Morgenrot.
Z2 - Mit "vor" liest es sich runder, wirkt sprachlich gediegener und gibt ein klareres Bild.
Z4 - Hat 6 Heber - streiche "befreit".Ganz leise tauchst du auf aus unsrer Mitte,
du Schattenwolke
vor dem Licht der Zeit,
lässt uns in dir versinken mit der Bitte,
erlöst zu werden durch Vergessenheit.
Z1 - "genauso" betont natürlich auf der Mittelsilbe, das passt in den Hebungsrahmen. "Genau so" betont bei getrennter Schreibweise eher auf "so", da dieses dadurch besonders hervorgehoben werden soll.
Z5 - Hat 6 Heber. Natürlich kann man sagen, um die Conclusio zu betonen. Ich persönlich bleibe auch da lieber im Rhythmus. Streiche "großen". Denkbar wäre statt "dunklen" auch "kalten Bruder" - das wäre ein noch deutlicherer Hinweis. Diese letzte Zeile würde ich zur Hervorhebung einzeln nachstellen. Das klappt besser als durch Überlänge ...
Und oft ist es
genauso dann geschehen:
Ernährend nahmst du uns an deine Brust.
Der Morgen kam, mit ihm ein Auferstehen!
Nur einmal wird es nicht mehr anders gehen:
Wenn du
den dunklen Bruder holen musst...
Sehr gern gelesen und mir Gedanken dazu gemacht!
LG, eKy