Autor Thema: Terror  (Gelesen 1549 mal)

a.c.larin

Terror
« am: August 27, 2015, 09:56:15 »
Und wieder geht der Wahnsinn um,
ein Quälen, Plündern und Ermorden!
Die Welt, vor Schrecken starr und stumm,
sieht zu. Das Elend stürzt in Horden
nur weg von dort! Wohin und wie?
Schnell hochgezogen sind die Mauern,
und Stacheldrähte schützen die,
die ängstlich nur das Leid bedauern.

Die Mörder aber ziehen los
und Grölen lauthals und gehässig
im Siegestaumel: Gott ist groß!
Verwüsten weiter, unablässig.
Ein Weltreich soll durch die entstehen,
die mit Gewalt das Leben schänden?
Geschichte lehrt: Sie kann sich drehen
und gegen die, die töten, wenden.....
« Letzte Änderung: August 27, 2015, 09:58:25 von a.c.larin »

Erich Kykal

Re: Terror
« Antwort #1 am: August 27, 2015, 10:50:51 »
Hi, larin!

Hab auch schon ein paar solche Texte wider den religiösen oder politischen Wahn geschrieben - nicht dass es etwas genützt hätte, es sei denn für die eigene emotionale Erleichterung! ::)

Gut geschrieben, bloß die vielen "die" fallen auf:

S1Z7,8 - "die, die"

S2Z5,6 - "die..., die"

S2Z8 - "die, die"

Abgesehen davon: Nix zu meckern! :)

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

a.c.larin

Re: Terror
« Antwort #2 am: August 27, 2015, 13:02:41 »
Hi Erich,

gestern Abend kam im Österreichischen Fernsehen spätnachts ( Weltjournal + )  eine Doku über das Flüchtlingsdrama -
allerdings mal aus dem Blickwinkel der Flüchtlinge (entsetzlich) und anschließend daran noch eine über das Leid der Frauen durch den IS.
Da bleibt einem nur noch der Atem stehen.
Es ist schlichtweg unfassbar, was Menschen anderen Menschen antun , im selbstgerechten Brustton der Überzeugung!


Gott ist für solche Art Grausamkeit doch immer nur eine Ausrede.
Im Grunde gehts nur um ein Suhlen in Macht und Gewalt und um die Erniedrigung des Gegenübers.
Aber die Ausrede an sich wäre egal: Wer böse sein will, der ist ist. So einfach ist das.

Wie soll man diesen Dingen begegnen?
Gedichte nützen da gar nichts.
Schweigen hilft noch weniger.

Den Flüchtigen zu helfen - damit scheint Europa derzeit überfordert zu sein.
Eigentlich müsste man das Übel an der Wurzel packen - aber Einmischung im Nahen Osten ist sehr, sehr heikel.
Da gibt es viel zu viele mit- und gegeneinander rivalisierende Stämme.
Der Geist des Mittelalters mit den Waffen der Moderne.

So kann man nur hoffen, dass die "Gottgewählten" das Maß so überspannen, dass sie selber eine aufs Dach kriegen.
(von wem auch immer)
Irgendwann sind noch alle Despoten gestürzt und alle "Weltreiche" am Größenwahn zerbrochen.

Nur das Elend, das bis dahin erzeugt wurde, schlägt tiefe Wunden, oft noch bis in die dritte, vierte Generation danach.

Man kann nur trauern. ( und versuchen, die schlimmste Not zu lindern - aber das allein ist bereits ein logistisches Problem, das manche Belastungsgrenze schwer anspannt)

Europa wird sich da seine Position gründlich überlegen müssen.

Denn es ist absehbar, dass die nächste "Völkerwanderung" spätestens dann einsetzt, wenn natürlich Ressourcen w.z.B. Wasser knapp werden.
So viele verzweifelte Menschen kann niemand aufhalten.

Wir haben eine Menge dazuzulernen.

Erschüttert und auch ratlos,
larin

Jonny

Re: Terror
« Antwort #3 am: August 27, 2015, 21:49:15 »
Lieber larin!

Man kann wirklich nur ohnmächtig zusehen. Die Geschichte zeigt, so wie du in deinen letzten beiden Zeilen schreibst,
dass sie sich drehen kann. Eine kleine Hoffnung lässt du da heranwachsen...
Aber bis dahin wird uns das Hinsehen, wie auch das Wegsehen schmerzen.
Einen bedrückenden Text hast du dazu geschrieben, den ich gern gelesen habe.

Liebe Grüße
Jonny

a.c.larin

Re: Terror
« Antwort #4 am: August 28, 2015, 07:13:28 »
hallo johnny,

Zitat
bis dahin wird uns das Hinsehen, wie auch das Wegsehen schmerzen

wie wahr!
hoffentlich sind wir nicht nur ohnmächtig und ratos! mit den menschen, die da anbranden, muss ja irgendwas geschehen.
solidarität tut not - und kluge maßnahmen, damit das schleppertum nicht ein übriges an nöten produziert.

die kleine  hoffnung muss man hochhalten - schon allein als wunsch an das eigene unterbewusstsein, lösungen zu finden für das problem..

liebe grüße, larin

gummibaum

Re: Terror
« Antwort #5 am: August 29, 2015, 10:55:48 »
Das geht gegen die braune Dummheit und ihren Hass und hat meine volle Sympathie. Angst vor der Gewaltbereitschaft einerseits, stille Sympathie andererseits bereiten ihnen den Weg. Angesichts der Tatsache, das wir tausende Flüchtlingen aufnehmen müssen, beschäftigt es jetzt auch die Politiker.

Sehr gern gelesen, a.c.larin.

LG gummibaum

a.c.larin

Re: Terror
« Antwort #6 am: August 31, 2015, 08:09:19 »
hallo gummibaum,

wenn es überhaupt "gegen" jemanden geht , dann gegen die, die das ganze flüchtlingselend verursacht haben.

eigentlich wars nur der versuch, die fassungs-und sprachlosigkeit irgendwie in worte zu fassen.

aber es gibt eigentlich keine worte, die dem allen gerecht werde - weil sie zu wenig sind.
einen tag, nachdem ich das gedicht einstellte, fand man die 71 tote personen, die man hier einfach neben der autobahn abgestellt hat.

nein, es gibt dafür keine worte mehr.


lg, larin