Hi, Charis!
Ein wunderschöner Text voller Erlebnistiefe und Schwermut!
Die Peanuts:
In S1 haben die Zeilen 1 und 3 jew. fünf Heber, die Zeilen 2 und 4 bloß vier. Da in S2 alle Zeilen vierhebnig sind, gehe ich mal davon aus, dass dieser Rhythmus erwünscht war.
Im fahlen Licht die alte Brasserie,
Hier einfach "alte" streichen, dann passt es.die Straßen sind noch menschenleer,
der späte Sommer liegt in Agonie
Hier "späte" streichen, dann sind es vier Heber.erdrückt von Wolken regenschwer.
Ein Lied klingt leis mir durch Äonen
in Worten, die ich längst vergaß,
erzählt von Riesen und Dämonen
und Schätzen, die ich einst besaß.
Diese Strophe ist einfach nur wundervoll! Großes Tennis!!! - Schwelg!Ich klammer mich an deine Hände,
dein Brief und ich im Ringelreihn.
In öden Straßen wächst das Fremde,
aus ockergelber Erde: Wein -
so süß der Duft von den Spalieren,
ein alter Baum, die Schaukel schwingt.
Wie konnt ich dieses Bild verlieren,
Ohne Verkürzung: "Wie konnte ich das Bild verlieren,"nicht hören, wie der Wind dort singt?
Auch diese Strophe: Groß!Die weichen Schwünge jener Weite
vor dunstverhangen Bergen - schroff
und wild - und du an meiner Seite,
ist Tag für Tag, was ich erhoff.
Der Kellner wischt die leeren Tische
Komma hier.und diese Stadt wird mir so fremd.
Ich bin der Bettler in der Nische
und rieche dein verschwitztes Hemd.
Der Schmutz klebt zwischen bloßen Zehen,
du läufst mir nach, ich lache laut.
Es legt sich Staub und ich kann sehen,
wie über Nebeln Himmel blaut.
Wiederum: Sehr genossen!Stets war ich diesem Land verbunden
aus dem mich ein Dämon vertrieb.
Hier wird Dämon falsch betont - die erste Silbe wäre richtig. Altern.: " aus dem ein Dämon mich vertrieb."Vergessen heilt nur scheinbar Wunden.
Nun weiß ich, dass ich immer blieb.
Kann die Zeit hier so stimmen? Klar, dem Reim geschuldet, aber stimmt es "ausreichend"? ich bin unsicher...Allergernst gelesen! Besonders die grün markierten Strophem, allen voran S2, sind wirklich gelungen! Topniveau!
LG, eKy