Herr Lüdcke wurde am 23. September auf dem Parkfriedhof Lichterfelde beigesetzt.
http://www.berlin.de/ba-steglitz-zehlendorf/politik-und-verwaltung/aemter/strassen-und-gruenflaechenamt/gruenflaechen/friedhoefe/artikel.82250.phpDie Beerdigung war sehr traurig, aber auch sehr schön.
In der Kapelle drängten sich die Trauergäste. Außer der Familie waren sehr viele Freunde und Gefährten gekommen.
Von den Tierschützern waren vertreten: Daniel Buchholz (Tierschutzpol. Sprecher SPD), Marion Platta (Tierschutzpol. Sprecherin Die Linke), Prof. Horst Spielmann (Landestierschutzbeauftragter), Gabriele Salzmann (Geschäftsstelle des Landestierschutzbeauftragten), Brigitte Jenner (Bündnis Tierschutzpolitik), Christiane Bernhardt (TVB), Heike Taschner (TVB), Dr. Jörg Styrie (Bundesverband Tierschutz), Dr. Torsten Nöldner (Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz), Klemens Steiof (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt) sowie Björn Daum in Vertretung der Staatssekretärin für Verbraucherschutz Sabine Toepfer-Kataw. Grüße übermittelten die frühere Senatorin Katrin Lompscher, ihr früherer Staatssekretär Benjamin Immanuel Hoff, Johann-Wolfgang Landsberg-Becher von der Stiftung Naturschutz und Derk Ehlert, unser früherer Wildtierbeauftragter.
Hauptsächlich waren weißhaarige alte Herren da. Herrn Lüdckes Homepage hieß luedcke-koffer.berlin.de. Wie ich nun erfuhr, hat das nichts mit dem Koffer in Berlin zu tun, sondern diesen Spitznamen erhielt er aufgrund seiner Statur von der Turnerschaft Alemanno-Borussia, einer auf den Ideen von Turnvater Jahn fußenden, früher schlagenden Verbindung! Schlagende Verbindung, das sieht unserem "Berlinischen Kleiderschrank" ähnlich! Mit einem der alten Herren unterhielten wir uns. Er versicherte uns, die Turnerschaft hätte sich damals entschieden gegen die Mensur ausgesprochen, es würde wenig Alkohol konsumiert, von den alten Herren gar nicht, sie hätte ausländische Studenten aus aller Welt in ihren Reihen, wäre demokratisch ausgerichtet und würde keine Nazis aufnehmen.
Die Andacht hielt ein betagter Pfarrer aus der evangelischen Gemeinde des Herrn Lüdcke, der ihn wohl schon lange kannte. Er bedauerte, dass Herr Lüdcke früher der Kirche den Rücken gekehrt habe und lobte ihn dafür, dass er zum Glauben zurückgefunden und an einem Männerkreis teilgenommen hätte. Der Pfarrer hatte für die Feier herzergreifende Orgelmusik von Bach ausgewählt. Denn Johann Sebastian Bach war der Lieblingskomponist von Herrn Lüdcke.
Auch ein Vertreter der Turnerschaft hielt eine Rede, in der er vor allem das soziale Engagement und die sportlichen Leistungen des Herrn Lüdcke hervorhob und natürlich, was für ein fröhlicher und lebensbejahender Mensch er war.
Der Sarg war über und über mit Sonnenblumen geschmückt. Wir folgten ihm im Sonnenschein durch grüne Alleen zum Familiengrab. Die Erde, die ich ins Grab warf, glitzerte wie Goldstaub in der Sonne. Sonnig war ja auch sein Gemüt gewesen. Ich schickte eine weiße Rose hinterher, kondolierte seiner Tochter, lachte seinen Enkelkindern zu und umarmte seine Lebensgefährtin innig.
Liebe Grüße
Jenny