Hi Ylva! Hi, Suf!
Erstmal: Ebenfalls willkommen, Ylva! Sufnus meint es sicher gut, vielleicht will er dich nicht gleich entmutigen (was ich ja auch nicht will), aber mal ehrlich: KLEINE Abweichungen??!
Das Original:
September deine warmen Tage
schimmern sanft im Sommergrün.
Ein Bild, dass ich im Herzen trage
wenn auch die letzten Vögel ziehn.
Langsam schleicht der Herbst herein,
ich habe ihn im Wald gesehen.
Dort im dunklen Tannenhain
und zwischen alten Eichen stehn.
Seine Stimme ist der Wind,
er flüstert leise in den Zweigen.
Mit jeder Stunde die verrinnt
wird er mir seine Lieder schreiben.
Und seine Augen, goldenbraun,
ruhen mild auf allem.
Mal mir deinen schönsten Traum
bevor die Farben fallen.
Schauen wir uns den Text mal genauer an:
Auftaktschema: ubuu - bubu - buuu - ubbu (u=unbetonter Auftakt, erste Silbe unbetont // b=betonter Auftakt, erste Silbe betont)
Wir sehen keine 2 Strophen mit gleichem Schema, bei dem beliebigen Wechsel ist von Schema gar nicht die Rede. Das macht den Vortrag rhythmisch zerworfen.
Hebungsschema: 4444 - 4444 - 4444 - 4343 (Hebungen nennt man die betonten Stellen jeder Zeile)
S4 weicht deutlich ab, vielleicht ein gewollter Effekt zur Conclusio hin.
Kadenzenschema: wmwm - mwmw - mwmw - mwmw (m=männliche (harte) Kadenz, letzte Silbe der Zeile betont // W=weibliche (weiche) K., letzte Silbe unbetont)
Die erste Str. weicht hier vom sonstigen Schema ab, also genau anders herum.
Sonstige Fehler:
S1Z1 - Komma nach "September".
S1Z3 - Hier normales "das" mit nur einem "s" - bezieht sich als Artikel auf "Bild". Komma am Zeilenende.
S2Z4 - "stehen" wäre sauberer Reim auf "gesehen".
S3Z3 - Komma nach "Stunde" und am Zeilenende.
S4Z3 - Komma am Zeilenende.
Zudem stimmen Satzstruktur und Zeichensetzung in S2 nicht überein. Damit die dortige Satzformung In Z3 korrekt ist, muss die Zeichensetzung dort so aussehen (damit das Verb "stehen" für beide Zeilen gelten kann):
Langsam schleicht der Herbst herein.
Ich habe ihn im Wald gesehen,
dort im dunklen Tannenhain
und zwischen alten Eichen stehen.
Versuch einer Version ohne Unregelmäßigkeiten und andere Lapsi:
September, deine warmen Tage,
sie schimmern sanft im Sommergrün.
Ein Bild, das ich im Herzen trage,
wenn schon die letzten Vögel ziehn.
So langsam schleicht der Herbst herein.
Ich habe ihn im Wald gesehen,
daselbst im dunklen Tannenhain
und zwischen alten Eichen stehen.
Und seine Stimme ist der Wind,
er flüstert leise in den Zweigen.
Mit jeder Stunde, die verrinnt,
wird er mir seine Lieder schreiben.
Und seine Augen, goldenbraun,
sie ruhen zärtlich mild auf allem.
Oh, mal mir deinen schönsten Traum,
bevor die letzten Farben fallen.
Man sieht, es ist eigentlich ein sehr schönes, stimmungsvolles Gedicht, wofür man dir nur gratulieren kann. Schule dein Ohr für korrekten Sprachtakt und gleichmäßge Melodie, dann bleibt mir nur, kritiklos deine Kunst zu loben!
Sehr gern gelesen und ein wenig dran gebastelt (Ich hoffe, du vergibst mir die "Frechheit", aber so übermittelt sich das Wissen am schnellsten, so du lernen möchtest)!
LG, eKy